Eintauchen in die Weihnachtsgeschichte
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Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 2.12.2017
Mehrere Gemächer beherbergen im ersten Stock des Renaissance-Schlosses Kornberg in Dörfl die Heilige Familie. Seit jeher übt das Kind in der Krippe eine Faszination für Krippenbauer und Schnitzer aus - die heutigen Weihnachtskrippen gehen auf das Frühchristentum zurück, wobei in den Darstellungen der ersten Jahrhunderte nur das Jesuskind und die Tiere Ochs und Esel zu sehen waren; die Figur der Maria kam erst im Mittelalter dazu, Josef sogar noch später.
Wie aus einer Krippenpredigt Brauchtum wurde
Detailverliebt zeigt sich heute jede einzelne Figur der verschiedensten Krippenarten, mit welchen die Schnitzerrunde Krumegg und die Krippenfreunde Oststeiermark in Hartberg die Volkskunst als auch die Pflege und Verbreitung des Krippenwesens fördern.
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Waltraude Lechner, Obfrau der Krippenfreunde Oststeiermark, erzählt: „Franz von Assisi war es, der im Jahre 1223 im Wald von Greccio in Italien die erste lebensgroße Krippe gestaltet hat - mit lebendem Ochs und Esel - und dazu seine Krippenpredigt hielt.“ Von Italien aus sollte sich der Brauch der Weihnachtskrippe nach Tirol und von dort aus weiter über den Alpenraum verbreiten.
Renaissance der Weihnachtskrippe
Heute erlebt die Weihnachtskrippe eine Renaissance und übt eine ganz besondere Faszination aus, so Krippenbauer Alois Königshofer: „Die erste Krippe habe ich 1998 gebaut; da wird man immer lebendiger dabei bei dem Krippenbau.“
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Alois Schlacher von der Schnitzerrunde Krumegg verrät: „Ich habe mehrere Krippen zu Hause - orientalische, aber auch heimische. Ich wechsle sie immer: Einmal habe ich die und einmal die ausgestellt.“
250 unterschiedliche Krippen
Besonders viele Krippen gibt es aktuell im Schloss Kornberg zu bestaunen - insgesamt 250. Prunkstück der Ausstellung ist eine drei Meter lange orientalische Krippe. Auch sie wurden hierzulande seit jeher gebaut - mit viel Fantasie allerdings, hatten die Krippenbauer doch einst keine Ahnung, wie es fern der Heimat aussah.
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„Die Krippe war ja Vorrecht des Adels, der Kirchen und Klöster. Erst im 17. Jahrhundert nach der Reformation Kaiser Josefs II., der alles Prunkvolle aus den Kirchen entfernen ließ - hat die Krippe Einzug in Privaträumen gehalten“, verrät Lechner.
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Die Herbergssuche, eine vertraute Geschichte, die längst in aller Welt zu Weihnachten in Form einer Krippe erzählt wird, vermittelt jedes Jahr am heiligen Abend ein ganz besonderes Gefühl, so Schlossherr Andreas Bardeau: „Das ist natürlich die Vorfreude, dass man diese Krippe wiedersieht - aber auch in der Zeit von Weihnachten bis Neujahr ermöglichen der Christbaum und die Krippen, dass man sich in eine eigene Welt hineindenkt.“