Mit 14 Mio. überschuldet: Agrarzulieferer pleite

Der steirische Agrarzulieferer Star Agro aus Allerheiligen bei Wildon ist mit einer Überschuldung von knapp 14 Mio. Euro in die Insolvenz geschlittert. Eine Fortführung wird angestrebt - beim Eisenhof Liezen ist diese bereits beschlossen.

Die Star Agro wurde im Jahr 2000 gegründet und beschäftigt sich mit dem Handel von Parallelimportprodukten von Pflanzenschutzmitteln. Dabei werden Preisunterschiede in der EU ausgenutzt, um die Mittel möglichst günstig einzukaufen und mit Gewinnaufschlag weiter zu verkaufen. Dazu sind laut dem Unternehmen mehr als 1.000 Zulassungen notwendig, die die Gesellschaft auch besitze.

Bis zu 107 Gläubiger

Die Passiva dürften sich auf 15,9 Mio. Euro belaufen: Davon entfallen 7,8 Mio. Euro auf Bankverbindlichkeiten, 2,6 Mio. Euro auf Lieferantenverbindlichkeiten, 2,9 Mio. Euro auf das Finanzamt und 2,3 Mio. Euro auf andere, so der Kreditschützer AKV. Die Aktiva werden auf rund 1,9 Mio. Euro geschätzt, wobei das Warenlager etwa 1,2 Mio. Euro ausmacht. Wie viele Gläubiger betroffen sind, wurde von den Kreditschützern unterschiedlich eingeschätzt: zwischen 36 und 107.

Frostschäden und schlechte Zahlungsmoral

Als Ursachen wurden laut Creditreform von der Gesellschaft die 2016 ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa, die Russlandsanktionen und europaweite Frostschäden, die zu einer Krise in der Landwirtschaft geführt hätten, genannt. Die Zahlungsmoral und -fähigkeit in der Branche sei eklatant schlechter geworden; zudem kam es im Winter 2015/2016 zu einem Frostschaden im Lager, durch den Waren im Wert von etwa zwei Mio. Euro kaputt gingen.

Das Unternehmen soll fortgeführt werden und werfe nach in den vergangenen Monaten eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen derzeit Gewinne ab. Der Sanierungsplan sieht laut KSV1870 vor, dass der Insolvenzverwalter binnen vier Wochen die ersten fünf Prozent der Quote ausschüttet, weitere sieben Prozent nach einem Jahr und die restlichen acht Prozent nach zwei Jahren.

Eisenhof Liezen: Sanierungsplan angenommen

Fortgeführt werden dürfte auch der Eisenhof Liezen: Der Sanierungsplan nach der Insolvenz im Jänner - mehr dazu in Eisenhof Liezen insolvent: 70 Jobs wackeln (27.1.2017) - wurde am Mittwoch von den Gläubigern angenommen. Der Betrieb soll nun statt mit 70 mit 16 Dienstnehmern fortgeführt werden. Die Insolvenzgläubiger erhalten eine Quote von 20 Prozent.

Links: