Öffi-Kontrolleure fuhren schwarz: Anklage

Ein System für Schwarzfahren bringt jetzt 24 Grazer Öffi-Kontrolleure vor Gericht. Hauptangeklagter ist ein 53-jähriger Mann - er soll ungültige Tickets mit einer Dienstnummer versehen und an Familie und Freunde weitergegeben haben.

Der Hauptangeklagte soll zwischen 2009 und September 2011 dem Großteil der Kontrolleure einer privaten Sicherheitsfirma sein Schwarzfahrsystem näher gebracht haben.

Dabei wurden ungültige Fahrscheine mit der jeweiligen Dienstnummer versehen und an Freunde und Familienangehörige weitergegeben - damit wurden die „Schwarzfahrer“ bei Kontrollen verschont. Nachdem das System aufgeflogen war, wurden die beschuldigten Mitarbeiter entlassen und Mitwisser versetzt.

Mehr als 110.000 Euro Schaden

Jetzt kommt das gerichtliche Nachspiel: Die Anklage wegen Untreue ist fertig und nennt einen Schaden von mehr als 110.000 Euro - für ihn muss sich der Drahtzieher verantworten - die übrigen Angeklagten jeweils für Teilbeträge in der Höhe von 1.000 bis 6.000 Euro, so Staatsanwaltssprecher Hansjörg Bacher am Donnerstag.

Der 53-Jährige bestritt bisher die Vorwürfe, die anderen Angeklagten sind teilweise geständig. Die Sicherheitsfirma beglich den Schaden, welcher der Holding Graz als Öffi-Betreiber entstanden war. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.