Immer mehr Kinder armutsgefährdet
In Leoben, Judenburg, Pöls, Knittelfeld, Murau und Admont gab es bereits am Vormittag Sammelaktionen, der Informationsstand in Graz vor dem Landhaus in der Herrengasse wird auch am Nachmittag weitergeführt, sagt Birgit Sandler von der Volkshilfe Steiermark: „Dort gibt es die Möglichkeit Kinderzeichnungen anzuschauen, die in Kinderbetreuungseinrichtungen gemacht wurden. Sie zeigen, dass Kinder noch Träume haben, keine Grenzen kennen - und sie sehen nicht, welche Einschränkungen sie eigentlich wirklich haben.“
18 Prozent aller Kinder betroffen
Diese Einschränkungen erleben in der Steiermark rund 38.000 betroffene Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren - das sind 18 Prozent aller Kinder, sagt Sandler: „Meist sind es Kinder, die in Alleinerzieherinnen-Haushalten leben, und auch sehr viele Kinder leben in Familien, wo Väter oder Mütter schon länger arbeitslos sind.“
Schlechtes Wohnumfeld und Pflichtschule
Diese Kinder leben oft in einem schlechten Wohnumfeld - 25 Prozent in schimmligen Räumen oder Wohnungen mit defekten Heizungen; 71 Prozent besuchen die Pflichtschule, weshalb die Forderung der Volkshilfe im Bildungsbereich die Einführung einer Gesamtschule ist, damit auch diese Kinder eine echte Chance auf Bildung bekommen. Eine weitere Forderung ist die Verdoppelung der Mindestsicherung für Kinder auf 400 Euro.
Die Volkshilfe unterstützt armutsgefährdete Familien mit Mietzuschüssen, bei Stromnachzahlungen oder bei Kautionen; im schulischen Bereich läuft derzeit gerade eine Aktion, bei der Schülern ein neuer Schreibtisch zur Verfügung gestellt wird.