Waffenkäufe nehmen deutlich zu

Jahrelang ist die Zahl der Waffenbesitzkarten in der Steiermark gesunken, seit Herbst - als die Flüchtlingswelle Österreich erreichte - steigt sie rapide. Viele Steirer sind verunsichert und wollen sich mit einer eigenen Waffe schützen.

In Graz beantragten 2015 mehr als doppelt so viele Menschen Waffenbesitzkarten als im Jahr davor; in den beiden an der steirisch-slowenischen Grenze liegenden Bezirken Leibnitz und Südoststeiermark wurden sogar mehr als vier Mal so viele Anträge gestellt.

Mangelndes Sicherheitsgefühl

„Wir haben einen starken Anstieg festgestellt, speziell auch im letzten Drittel des letzten Jahres eine massive Erhöhung. Mangelndes Sicherheitsgefühl geben die meisten Leute als Grund an“, bestätigte Herbert Fuik von der Sicherheitsverwaltung der Polizei.

Karte für Kauf und Besitz

Eine Waffenbesitzkarte berechtigt zum Kauf und Besitz einer Waffe, bei sich tragen darf man sie außerhalb des eigenen Hauses oder eines Schießstandes allerdings nicht. Waffenpässe, die dies erlauben würden, werden aufgrund der strengen gesetzlichen Regelungen kaum ausgestellt.

Schutz Aufgabe der Polizei

Die Hoffnung, sich mit einer Waffe schützen zu können, sei allerdings ein Irrglaube, hieß es von der Polizei - abschreckendes Beispiel sei die USA, wo sowohl die Zahl der Unfälle als auch jene der Straftaten mit Waffengebrauch ständig zunimmt. Es sei Sache der Polizei, für Sicherheit zu sorgen, und das geschehe auch. Auf Unsicherheit in der Bevölkerung reagiere man, indem man den Streifendienst verstärke, so die Polizei.

Auch in anderen Bundesländern

Auch in anderen Bundesländer stieg die Zahl der Waffenkäufe in den vergangenen Monaten merkbar an: In Wien beispielsweise vervielfachte sich die Zahl der ausgestellten Waffenbesitzkarten für Pistolen und Revolver in den vergangenen Monaten. Auch der Absatz von Pfefferspray und Co. steigt - mehr dazu in Immer mehr Wiener kaufen Waffen (wien.ORF.at).