Ein Lokalaugenschein in Spielfeld

187.000 Flüchtlinge sind seit September des Vorjahres über die slowenische Granze nach Österreich gekommen. Seitdem die Balkanroute so gut wie dicht ist, ist der Flüchtlingsstrom versiegt - ein Lokalaugenschein in Spielfeld.

Bis das Grenzmanagement richtig aufgebaut war, haben sich in Spielfeld immer wieder tumultartige Szenen abgespielt - mehr dazu in Flüchtlinge: Tumulte in Spielfeld (20.10.2015) und Spielfelder Grenzsystem auf dem Weg zur Routine (06.02.2016). Seit drei Monaten ist nun kein einziger Flüchtling mehr über die Grenze gekommen: Sammel-, Registrierstellen und Zelte sind verwaist.

Grenze Spielfeld Flüchtlinge

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Der Willkommensgruß auf einer Spielfelder Tafel gilt derzeit also nur jenen, die zum Arbeiten, Einkaufen oder zum Wochenendausflug beziehungsweise Urlaub über die Grenze fahren. Der knapp vier Kilometer lange Zaun mit dem stabilen Tor erfüllt derzeit keine Funktion.

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„Wir sind auf Standby“

Rund um das Areal, in dem früher die Flüchtlinge eingeteilt und versorgt wurden, herrscht am Sonntag gähnende Leere. Die eigens in Containerbauweise errichtete Registrierungsstelle wird derzeit nicht gebraucht: „Seit sechsten März 2016 ist kein Flüchtling mehr in Spielfeld angekommen. Das heißt aber auch, dass wir unsere Kräfte dort radikal reduziert haben - wir sind auf Standby“, erklärt Fritz Grundnig von der Landespolizeidirektion.

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Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 5.6.2016

Spielplatz statt Wartestation

Etwas Leben gibt es nur am Grenzübergang selbst, wo seit Beginn der Flüchtlingswelle kontrolliert wird. Nur wenige Beamte sind derzeit in Spielfeld im Dienst, das könne sich laut Grundnig bei Bedarf aber jederzeit ändern. Der Platz, an dem tausende Flüchtlinge auf Busse zum Weitertransport gewartet hatten, dient währenddessen unter anderem als kleiner Spielplatz.

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