Herausforderndes Jahr für die Landwirtschaft

Zuerst der Jahrhundertfrost und dann Extrem-Niederschläge sowie eine Serie von Hagel-Unwettern: Das Wetter stellt die steirische Landwirtschaft in diesem Jahr vor große Herausforderungen.

Das Jahr 2016 habe für die steirische Landwirtschaft „katastrophal“ begonnen, sagt Landwirtschaftskammer-Direktor Werner Brugner: Frost und Schneedruck Ende April hätten Schäden in einem noch nie dagewesenen Ausmaß verursacht. Danach habe die feucht-warme Witterung für eine gute Entwicklung bei den Ackerkulturen geführt - mehr dazu in Frost: Weniger Einbußen als befürchtet (26.5.2016) -, bis die Hagelunwetter wiederum vor allem beim Kürbis schwere Schäden anrichteten.

Kürbis mehrfach getroffen

„Es sind heuer insgesamt 16.500 Hektar Kürbis in der Steiermark gesetzt worden. Nach dem Frost wurden einige Tausend Hektar neu gesetzt und durch jüngere Hagelunwetter wieder Flächen geschädigt, sodass wir insgesamt damit rechnen, dass zwischen 1.000 und 1.500 Hektar Kürbis nicht zur Ernte gelangen werden“, so Brugner.

Erschwerte Getreideernte

Die Unwetter sorgten laut Landwirtschaftskammer auch beim an sich gut entwickelten Mais für Schäden und erschwerten zudem die Getreideernte - teilweise musste das Getreide mit zu hoher Feuchtigkeit eingebracht werden. Österreichweit fiel die Getreideernte - ohne Mais - aber gut aus - mehr dazu in Gute Getreideernte, aber niedrige Preise (news.ORF.at).

Hagel: Bislang neun Millionen Euro Schaden

Auch Josef Kurz von der Hagelversicherung zieht eine Zwischenbilanz: Er sagt, die Unwetter trafen in der Steiermark 22.000 Hektar Kulturen und verursachten einen Schaden von neun Millionen Euro: „Insgesamt sind bislang 15 nennenswerte Hageltage zu erwähnen, wobei der 12. Juli in der Oststeiermark extrem heraussticht, mit einer Gesamtschadenssumme von 3,3 Millionen, und auch jetzt der 30. Juli im Bereich Graz-Umgebung und Voitsberg mit einem Gesamtschaden von etwa 1,3 Millionen Euro.“ Diese Schäden sind laut Kurz in etwa mit jenen des Vorjahres zu vergleichen.

Für die nächsten Wochen wünscht sich die steirische Landwirtschaft nicht extrem heiße, aber warme Temperaturen mit ausreichend Niederschlag, „dann könnte es noch für jene Kulturen, die nicht vom Frost nachhaltig geschädigt wurden, ein passender Herbst werden“, sagt Landwirtschaftskammer-Direktor Werner Brugner.

Links: