Graz im Mobilitätsranking klares Schlusslicht
Für das Ranking, das am Montag veröffentlicht wurde, hat Greenpeace sieben verkehrsrelevante Kriterien herangezogen. Untersucht wurden der Anteil der jeweiligen Verkehrsmittel, die Luftqualität, der Radverkehr, der öffentliche Verkehr, die Parkraumbewirtschaftung, die Fußgängerfreundlichkeit sowie der alternative Individualverkehr.
Graz unterm Strich Schlusslicht
Das Ergebnis der Studie spricht nicht gerade für die steirische Landeshauptstadt, denn Graz ist im Ranking aller österreichischen Landeshauptstädte unterm Strich das klare Schlusslicht. Die Studie zeigte vor allem einmal mehr auf, dass es um die Grazer Luft nicht allzu gut bestellt ist. Sowohl die Stickstoffdioxid- als auch die Feinstaubwerte lagen weit oberhalb des EU-Grenzwerts, heißt es bei Greenpeace.
dpa/dpaweb/Felix Heyder
Ausbau von Bike-Sharing gefordert
Auch was das Angebot an Citybike-Stationen betrifft, schneidet Graz am Schlechtesten ab. Hier gebe es laut Studie bisher nur einen Testbetrieb. „Das Bike-Sharing-Angebot in den Städten muss ausgebaut werden. Wenn man spontan einen Freund besuchen will oder raus ins Grüne möchte, kann ein City-Bike ganz nützlich sein. Dann fällt es einem auch nicht schwer, auf das Auto zu verzichten“, betont Adam Pawloff, Klima- und Mobilitätssprecher von Greenpeace in Österreich.
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Am Besten schneidet Graz noch bei der Parkraumbewirtschaftung ab. Hier liegt die steirische Landeshauptstadt an dritter Stelle hinter Wien und Linz.
Anteil an Autos in Graz gesunken
Aber auch der Anteil an Autos ist in Graz gesunken und mittlerweile sogar niedriger als der Anteil an Öffentlichen Verkehrsmitteln, Radfahrern und Fußgängern. Das wiederum zeigt eine aktuelle VCÖ-Analyse auf, die als Vergleichswert die Zahlen aus dem Jahr 2010 herangezogen hat. Demnach entfallen in Graz 464 Autos auf tausend Einwohner, was einem Rückgang von 1,7 Prozent entspricht. Graz liegt damit bundesweit an dritter Stelle hinter Wien und Innsbruck.
Wien „klimafreundlichste“ Stadt
Klimafreundlichste Stadt ist im Gegensatz zu Graz die Bundeshauptstadt Wien, doch auch sie schneidet bei der Greenpeace-Studie nur mit einem „Gut“ ab. Positiv wurden in Wien der gut ausgebaute öffentliche Verkehr und das Radwegenetz hervorgehoben. Denn fast 50 Prozent des Straßennetzes entfallen laut Studie auf Radwege, und so wird in Wien nur etwa ein Viertel der Alltagswege mit dem Auto erledigt. Generell aber zeige das Ranking laut Pawloff, „dass in den Landeshauptstädten noch viel unternommen werden kann, um das Klima zu schützen“.