Kriminalität: Jeder zweite Fall wird geklärt

Die Internet-Kriminalität steigt weiter stark an, Gewalttaten werden weniger – das zeigt die aktuelle Kriminalitätsstatistik für die Steiermark. Die Aufklärungsquote ist demnach so hoch wie nie: Sie liegt derzeit bei mehr als 50 Prozent.

Weniger Fälle angezeigt, deutlich mehr aufgeklärt - das ist die generelle Hauptaussage der am Donnerstag präsentierten steirischen Kriminalitätsstatistik.

Weniger Anzeigen - mehr Aufklärungen

„Wir haben einen Rückgang der Gesamtkriminalität in der Steiermark um 3,8 Prozent, das sind fast 2.000 Anzeigen weniger im Jahr 2017 als im Jahr davor", sagt Manfred Komericky, Generalmajor der Landespolizeidirektion. Dabei sei die Aufklärungsrate um 4,5 Prozent auf fast 53 Prozent gestiegen: „Jeder zweite Fall wird aufgeklärt, das ist schon ein Topwert in den letzten zehn Jahren“, so Komericky.

Deutlich mehr Internetkriminalität

Damit liegt die Steiermark bei der Gesamtzahl ebenso im guten Bundesländer-Mittelfeld wie bei der Aufklärungsquote - mehr dazu in Anzeigen 2017 leicht zurückgegangen (news.ORF.at). Über dem Österreichschnitt liegt eine andere Zahl - und die betrifft die Kriminalität im Internet: Österreichweit ist der Anstieg mit fast 30 Prozent schon groß, in der Steiermark mit 38,7 Prozent noch größer. „Das ist eine stolze Zahl. Cybercrime, Internetbetrug und Kinderpornografie im Internet, das sind die größten Herausforderungen, nicht nur in Österreich, sondern auch in der Steiermark.“

Zurück gingen in der Steiermark die Diebstähle von Kraftfahrzeugen - konkret um zwölf Prozent -, und mehr als deutlich ist der Rückgang auch bei den Banküberfällen: „Wir haben nur mehr zwei Banküberfälle. Das ist ja so ein Delikt, das mit Aufsehen verbunden ist - und es gibt nur mehr zwei.“

Weniger Gewaltdelikte

Im Vorjahr wurde in der Steiermark allerdings mehr eingebrochen - hier steht ein Plus von 3,7 Prozent zu Buche; mit einem Plus von 7,8 Prozent stieg auch die Wirtschaftskriminalität. Die Zahl der Gewaltdelikte ging hingegen - ganz im Österreich-Trend - auch in der Steiermark um 3,1 Prozent zurück.

Stiwoll hat weiterhin Priorität

Unter den Gewalttaten stach im Vorjahr eine besonders hervor: Der Doppelmord von Stiwoll gilt weiterhin als ungeklärt, vom mutmaßlichen Täter fehlt nach wie vor jede Spur. „Wir haben seit mehreren Wochen keinen fixen Anhaltspunkt, keinen neuen. Die Fahndungen international und national laufen auf Hochtouren. Wir sind natürlich drauf, es ist für uns nach wie vor eine Causa prima, und wir hoffen, dass wir Hinweise kriegen oder selber etwas finden.“ Insgesamt gab es in der Steiermark im Vorjahr neun Mordfälle - acht wurden aufgeklärt.