Nordisches Ausbildungszentrum wird ausgebaut
Vor zwei Jahren wurden in Eisenerz vier neue Sprungschanzen eröffnet. Daneben gibt es Langlauf-Loipen und Biathlon-Schießstände. Die sportlichen Rahmenbedingungen für die Talente sind perfekt. Was bisher fehlte, ist eine entsprechende Unterkunft für die Schüler des Nordischen Ausbildungszentrums.
Christoph Miksch/Land Steiermark
2020 soll der neue Campus fertig sein, verrät NAZ-Leiter Christian Schwarz: „Wir haben ein Internatsgebäude mit 30 Zimmern und 60 Betten. Es sind keine normalen Zimmer, sondern für Sportler ausgerichtet, wo es einen Rückzugsbereich gibt. Dazu kommt der ganze Indoor-Sportbereich mit Kleinsporthalle, Kraftkammer, Gymnastikraum und Ergoraum. Also viele Dinge, die selbstverständlich sind, die wir aber bisher nicht gehabt haben.“
Matura und Lehre möglich
60 Schüler sollen 2020 in den Campus einziehen. Im NAZ Eisenerz bekommen sie neben der sportlichen Ausbildung auch die Möglichkeit, ihre Matura zu machen oder eine Lehre abzuschließen. Dies sei eine Absicherung für die Zukunft, meint Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ): „Es ist mir wichtig, dass sie die Chance haben zu Olympia zu fahren. Wenn das nicht gelingt, sie aber auch eine gute fundierte Ausbildung mit Lehre oder Matura haben.“
Christoph Miksch/Land Steiermark
Kosten von 7,5 Millionen Euro
Außerdem kommen die jungen Talente in Eisenerz auch regelmäßig mit ihren Idolen in Kontakt. Diese Woche trainieren beispielsweise die Weltcup-Athleten der Nordischen Kombination in der Obersteiermark.
7,5 Millionen Euro wird der Campus kosten. Den Großteil übernimmt das Land Steiermark. 1,7 Millionen kommen vom Ministerium für Öffentlichen Dienst und Sport, so Sportminister Heinz Christian Strache (FPÖ): „Damit haben wir die Zukunftsfähigkeit des Nordischen Ausbildungszentrums sichergestellt. Da kommen einfach Top-Leute heraus. Und wenn man die jungen Schülerinnen und Schüler sieht - mit welchem Leuchten in den Augen, die da auch zugegen sind - dann muss man für die entsprechenden Sporthallen sorgen.“
Olympia-Aus weiter Thema
Rund um den Spatenstich war auch das überraschende Aus der Bemühungen für eine mögliche Olympia-Bewerbung der Steiermark Thema - mehr dazu in Olympia: Aus für Grazer Kandidatur (6.7.2018). Vizekanzler und Sportminister Heinz-Christian Strache bedauert die Entwicklungen - es wäre ein exzellentes Projekt und eine gute Chance für Österreich gewesen.
„Dass hier offenbar die steirische Landesregierung nicht geschlossen aufgetreten ist, dürfte der Hintergrund gewesen sein, dass der ÖOC sich zurückgezogen hat. Ich habe immer gesagt: Wenn das gesamte Land dahintersteht, und das wäre für mich in einer Volksbefragung dokumentiert gewesen, und wenn die Machbarkeitsstudie nachhaltig stichhaltig ist, dann hätten wir das selbstverständlich unterstützt und das wären die Grundvoraussetzungen gewesen“, so Strache.