Koralm: Tote Kälber nicht von Wolf gerissen

Nach wie vor steht nicht fest, ob zwei Kälber Mitte August auf der Hochalm im weststeirischen Koralmgebiet von einem Wolf gerissen wurden: Eine Abstrichprobe ergab die DNA eines anderen Tieres.

In der ersten Probe ist Fuchs-DNA gefunden worden, so Georg Rauer, steirischer Wolfsbeauftragter von der Veterinärmedizinischen Universität Wien: „Wobei ein Fuchs auch nachträglich zu so etwas hinkommen kann - und das Proben waren, die der Besitzer der Kälber selbst genommen hat und ich jetzt nicht genau weiß, an welcher Stelle das genommen wurde.“ Den zweiten Abstrich hat Rauer selbst genommen - diese Probe wird derzeit im Labor untersucht.

Meiste Wölfe in Niederösterreich gesichtet

Wölfe sind streng geschützt und dürfen nicht geschossen werden. Es gebe zwar Ausnahmegenehmigungen, so Rauer, ein einzelner Riss würde aber noch nicht ausreichen, um eine solche zu erteilen. Die meisten Wölfe würden derzeit in Niederösterreich gesichtet werden.

Generell nehme der Wolfsbestand in Ländern rund um Österreich zu: „Italienischer Alpenraum, Trentino, rundherum, da nehmen die Rudel zu. Es kommen vermehrt auch Wölfe vom Norden zu uns herunter. Das ist etwas, wo man sicher sein kann, dass mehr Wölfe nach Österreich kommen und damit die Chance, dass ein Wolf irgendwo auftritt - einer dieser durchwandernden - deutlich größer wird und die Chance, dass sich irgendwo ein Rudel bildet, auch.“

„Bereicherung für die Natur“

Die Rückkehr der Wölfe sei eine Bereicherung für die Natur, berge aber natürlich auch Konflikte, so Rauer: „Es gibt viele, die die Wölfe gerne da haben wollen, es gibt viele, die meinen, wenn die Wölfe da sind, gibt es Probleme. Und dann stellt sich die Frage, wie wir damit umgehen - mit welcher Unterstützung wir die Betroffenen dann auch begleiten können, sodass das für alle tragbar wird.“

Kurz vor der Umsetzung ist übrigens auch das Wolfsmanagement-Zentrum in der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein im Bezirk Liezen. Laut dem zuständigen Nachhaltigkeitsministerium soll es im Frühjahr 2019 starten, derzeit arbeite man mit den Ländern am Konzept - mehr dazu in Wolfsmanagement-Zentrum in Planung (16.6.2018). So sollen etwa die Entschädigungszahlungen im Fall eines Wolfsrisses für alle Bundesländer vereinheitlicht werden.