Grazer Forscher machen Heer fit für die Zukunft

Ob Naturkatastrophen oder Cyber-Attacken: Um für Aufgaben wie diese gerüstet zu sein, startete das Bundesheer vor fünf Jahren eine Kooperation mit Joanneum Research - und die Forscher machen das Heer zukunftsfit.

Vor allem bei optischer und akustischer Datenverarbeitung habe man bei Joanneum Research viel Erfahrung, sagt Geschäftsführer Wolfgang Pribyl - enorm wichtig für das Bundesheer bei Katastropheneinsätzen, „wo wir teils über Drohnen gewonnene Bilder sowie auch akustische Signale verwenden, um daraus das Lagebild zu generieren, um zu sagen, in welcher Zone ist es besonders kritisch, zum Beispiel bei Hochwasser, Lawinen oder Bränden“. Sensoren wurden beispielsweise auch auf Flugzeugen des Bundesheeres montiert, um Daten zu liefern, so Pribyl.

Werkzeuge für Cyber-Defense entwickelt

Ein weiteres Forschungsthema in den letzten fünf Jahren ist die Internetkriminalität. „Cyber-Security und -Defense - es ist ja in aller Munde, dass über das weltweite Nachrichtennetz auch kriminelle Aktivitäten stattfinden. Und diese Bedrohungen rechtzeitig zu erkennen und auszuschalten, ist die Aufgabe von Cyber-Defense. Wir haben eine Gruppe, die sehr erfahren ist und die mit dem Bundesheer entsprechende Werkzeuge erstellt hat, die teilweise auch schon im Einsatz sind“, so Pribyl.

„Lausch-Abwehr“ von Drohnen

Doch nicht nur vom Internet geht immer mehr Gefahr aus, sondern auch von privaten Drohnen - nicht selten kommt es im Nahbereich von Flughäfen zu Beinahe-Kollisionen: „In solchen Situationen ist es wichtig, die Drohnen zu erkennen, wo sie sind, und vielleicht auch zu identifizieren - das ist möglich durch eine akustische Signalverarbeitung. Wir haben da eine spezielle Mikrofon-Anordnung entwickelt, die in einer Rechenanlage gemeinsam verarbeitet wird und es ermöglicht, die genaue Position der Drohne zu verfolgen und auf diese Art gegebenenfalls den Urheber für die gefährliche Situation zu finden.“

Win-Win-Situation

Jetzt soll der Forschungsvertrag verlängert werden, sagt Wolfgang Pribyl - man sei kurz vor dem Abschluss, denn sowohl Bundesheer als auch Joanneum Research würden von der Forschungszusammenarbeit enorm profitieren.

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