ÖVP: Schützenhöfer bei Asyl auf Regierungskurs

Um das Thema Asylwerber geht es im abschließenden „Steiermark heute“-Sommergespräch mit Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) - und dieser liegt dabei völlig auf Kurs der türkis-blauen Bundesregierung.

Die Bundesregierung hat in der Diskussion über eine Lehre für Asylwerber einen Schlussstrich gezogen: Der Erlass aus dem Jahr 2012, der den Asylsuchenden unter 25 Jahren eine Lehre in Mangelberufen ermöglicht, soll abgeschafft werden.

„Emotion zu hoch geschraubt“

Für Schützenhöfer die richtige Entscheidung: „Wenn es Asyl gibt, dann müssen wir beim Asyl bleiben und dürfen es nicht aufweichen. Diese Debatte um die Lehrlinge ist berechtigt, weil es um Menschen geht, aber sie ist auch in der Emotion zu hoch geschraubt, da geht es um 900 junge Menschen. Ich unterstütze die Bundesregierung auch in dem Sinne, da wir ja wissen, dass es zigtausende Menschen, die den Asylstatus schon haben, die in Österreich bleiben dürfen, gibt, die aber nicht arbeiten, darunter 9.000 junge Menschen unter 25 - ja, denen sollte man eine Lehre anbieten.“

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Sommergespräch mit Herman Schützenhöfer

Das komplette „Steiermark heute"-Sommergespräch mit Hermann Schützenhöfer zum Nachsehen.

ORF Steiermark-Chefredakteur Gerhard Koch befragt im Rahmen der „Steiermark heute"-Sommergespräche die Spitzen der Landtagsparteien zu aktuellen politischen Fragen - mehr dazu in Die „Steiermark heute“-Sommergespräche im Überblick

Einige ÖVP-Vordenker wie Erhard Busek, Christian Konrad oder auch Franz Küberl übten heftige Kritik am aktuellen Kurs der Bundesregierung, die Schützenhöfer im Gespräch mit ORF-Steiermark-Chefredakteur Gerhard Koch nicht nachvollziehen kann: „Diese drei melden sich immer wieder zu den verschiedensten Themen, aber ich teile sie nicht, denn ich glaube nicht, dass man sich so schroff zu Worte melden würde, wäre eine andere Regierung am Werk. Auch das ist eine Frage der Gerechtigkeit, denn wenn die FPÖ mit uns koaliert, ist das fast so, wie wenn der Teufel zum Weihwasser greift, wenn die FPÖ mit den Sozialdemokraten koaliert, ist das jetzt endgültig der Gang in die Normalität.“

Kurs in Asylwerber-Frage „immer noch christlich“

Für Schützenhöfer steht das Christlich-Soziale in der ÖVP nicht in Frage: „Nein, wir haben einen sehr deutlichen Kurs in der Frage der Asylwerber, der ist aber immer noch christlich, auf das lege ich wert, als einer, für den die katholische Soziallehre sozusagen der Fels in der Brandung für das politische Handeln ist.“

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