2018 um ein Drittel mehr FSME-Fälle

Die Zahl der FSME-Erkrankungen durch Zeckenbisse ist heuer deutlich höher gewesen als in den vergangenen Jahren: In der Steiermark wurden um ein Drittel mehr Fälle registriert. Der jüngste Patient war drei Jahre alt.

Die Warnungen der Experten bewahrheiteten sich: Das heurige Jahr ist ein Zeckenjahr. Laut der Landessanitätsdirektion Steiermark stieg die Zahl der FSME-Erkrankungen deutlich - schon bis jetzt gab es um ein Drittel mehr Fälle, und das Jahr ist noch nicht zu Ende.

22 Steirer heuer an FSME erkrankt

22 Steirer erkrankten heuer an der Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME - im Vorjahr waren es im selben Zeitraum 15 Fälle, rechnet Marianne Wassermann-Neuhold von der Landessanitätsdirektion vor: „Österreichweit ist es so, dass wir heuer insgesamt schon 132 Fälle gegenüber 121 aus dem Vorjahr und 96 aus dem Jahr 2016 hatten. Fast immer wie in den letzten Jahren ist Oberösterreich der Spitzenreiter mit heuer 52 Fällen, sehr stark vertreten ist aber auch Tirol mit 22 Fällen - die haben in etwa gleich viel wie die Steiermark.“

Auffrischungsintervalle ernst nehmen

Der jüngste FSME-Patient heuer in der Steiermark war drei Jahre alt, der älteste 85. Die größte Gruppe der Erkrankten finde sich ab dem 50. Lebensjahr, sagt die Medizinerin: „Was wir immer wieder beobachten ist, dass die Leute die Auffrischungsintervalle nicht ganz so ernst nehmen. Ab 60 Jahren sollte man statt alle fünf Jahre alle drei Jahre zur Auffrischung gehen, weil das Immunsystem schlechter wird und im Alter nachlässt.“

Die Landessanitätsdirektion Steiermark bestellte heuer 30.000 Impfdosen für Erwachsene und Kinder, fast alle seien aufgebraucht worden, sagt Wassermann-Neuhold. Bei der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse ließen sich heuer während der Impfaktion von Anfang März bis Ende Mai steiermarkweit 15.666 Menschen impfen - im Vergleich zum Vorjahr um 500 Menschen mehr.

Eine Zecke krabbelt über den Arm einer Person.

APA/dpa/Patrick Pleul

Viele FSME-Fälle könnten durch eine Impfung vermieden werden

Dass viele FSME-Fälle durch die Impfung vermieden werden können, zeigen die Zahlen aus der Vergangenheit: In den 70er-Jahren, wo das Zeckenimpfen noch kein großes Thema war, erkrankten pro Jahr in Österreich etwa 900 Menschen an FSME, heuer waren es 132. Den besten Wert gab es laut Landessanitätsdirektion 2012 mit 49 Erkrankungen - dieser Wert wäre wieder anzustreben, sagt Wassermann-Neuhold.

Schon das Vorjahr war ein Zeckenjahr

Die Apothekerkammer hatte die Impfaktion aufgrund des zu erwartenden Zeckenjahrs sogar bis Ende August verlängert - mehr dazu in Zeckenjahr: FSME-Impfaktion wird verlängert (3.8.2018). Auch im Vorjahr waren laut Experten extrem viele Zecken unterwegs, und nicht alle Hausmittel gegen Zecken sind auch hilfreich - mehr dazu in Zeckenjahr 2017: Steiermark ist Hotspot (4.6.2017).