Rendi-Wagner auf Steiermark-Besuch

Die künftige SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner hat am Freitag die Steiermark besucht. Dabei wollte man letzte Konflikte ausräumen und vor allem zeigen, dass man wieder geschlossen an einem Strang zieht.

Nach den turbulenten letzten Wochen, wo vor allem die Ablöse des Steirers Max Lercher als Bundesgeschäftsführer zu Unstimmigkeiten zwischen der Landes- und der Bundespartei geführt hatte, organisierte man für Freitag eilig einen Besuchstag in der Steiermark.

Pamela Rendi-Wagner und Michael Schickhofer

SPÖ/Patrick Neves

Pamela Rendi-Wagner und Michael Schickhofer

Bei der gemeinsamen Anreise besprachen Rendi-Wagner und der steirische SPÖ-Chef Michael Schickhofer dann auch die Sitzung des SPÖ-Landesparteivorstands am Nachmittag. Dabei wird das Kennenlernen der steirischen Kollegen im Vordergrund stehen, so Rendi-Wagner, sie wird sich aber wohl auch noch einmal Kritik wegen der Ablöse Max Lerchers anhören müssen - mehr dazu in Steirische SPÖ zu Umbau rund um Rendi-Wagner (26.9.2018) und in SPÖ: Lercher ruft Partei zu Zusammenhalt auf (27.9.2018).

Rendi-Wagner: „Es gibt nur ein Miteinander“

„Das war keine Entscheidung gegen Max Lercher, ganz im Gegenteil - Max Lercher hat gute Arbeit geleistet, dafür danke ich ihm, aber es war eine Entscheidung für eine Person, die ich gut kenne und wo ich schon eine Vertrauensbasis habe und nicht erst aufbauen muss, damit wir gleich ins Arbeiten kommen. Ich werde mit Max und über Max noch einmal reden, ich bin mit Max Lercher auch in einem ständigen Austausch, da gibt es nur ein Miteinander und nicht ein Gegeneinander“, so Rendi-Wagner.

Schickhofer: „Wir sind gemeinsam in einem Boot“

Für die steirischen Parteifreunde hatte die neue SPÖ-Spitze einen sicheren Listenplatz für die EU-Wahl im Gepäck - die dafür vorgesehene Landtagspräsidentin und frühere SPÖ-Landesrätin Bettina Vollath muss vom Landesparteivorstand nur noch formell abgesegnet werden.

Auf die Frage, ob das in der SPÖ viel zitierte „übliche Gesudere“ der steirischen Genossen nun ein Ende habe, meinte Schickhofer: „Von uns gibt es immer nur ganz klare Positionierungen. Die wird es weiter geben. Freundschaft bedeutet auch, dass man sich die Dinge sehr offen sagt und ausredet. Aber steirischer Stil ist, erstens die Dinge unter vier Augen zu klären, zweitens die Dinge klar zum Ausdruck zu bringen und nicht hinten herum zu agieren. Das mag ich nämlich nicht“, ließ Schickhofer auch Kritik an den eigenen Funktionären anklingen. Man gehe nun „Hand in Hand in die Zukunft. Sie hat ein irrsinnig gutes Gespür, worauf es ankommt - auf leistbares Wohnen, Zugang zum Gesundheitssystem für alle und eine Stärkung des ländlichen Raums, und da sind wir gemeinsam in einem Boot“.

SPÖ nun „gut aufgestellt“

Die SPÖ sieht Rendi-Wagner, die am Montag auch zur neuen Klubvorsitzenden gekürt werden soll, ein Jahr nach der Nationalratswahl, dem Verlust der Regierungsbeteiligung und dem turbulenten Abgang von Christian Kern gut aufgestellt. „Wir haben bewiesen, dass wir nicht nur die größte, sondern auch eine starke Oppositionspartei sind. Wir haben keine Mittel ausgelassen, von VfGH-Klage über Untersuchungsausschüsse, Dringliche Anfragen, öffentliche Hearings oder Schulterschlüssen mit der Zivilgesellschaft. Aber mir ist auch wichtig, dass wir Oppositionsarbeit so verstehen, dass wir uns konstruktiv einbringen, Themen setzen und auch die Hand zur Kooperation und Dialog in Richtung Regierung ausstrecken“, so Rendi-Wagner.

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