Ausgezeichneter Honig von „Flughafen-Bienen“
Seit 2017 ist der Flughafen Graz Arbeitsplatz für bis zu 400.000 Honigbienen. Mit ihrer Pflege ist Imkermeister Michael Rubinigg betraut.
Ausgezeichnet
Der steirische Landesverband für Bienenzucht veranstaltet jährlich eine Honigprämierung und zeichnete den „Flughafen-Honig“ in der Kategorie „Lindenhonig“ heuer mit Silber aus.
Lebende „Biodetektive“
Die Bienen sind lebende „Biodetektive“, die laut Imkermeister Rubinigg zeigen, wie es um die Luft- und Wassergüte sowie die Düngerbelastung in ihrem Umfeld bestellt ist. Heuer im Juni wurde der Honig der „Flughafen-Bienen“ auf zahlreiche Schadstoffe untersucht, die unter anderem auch bei Flugverkehr entstehen können - zum Beispiel verschiedene organische und anorganische Substanzen wie Schwermetalle und polyzyklische Kohlenwasserstoffe. Dabei konnte keine auf den Flugbetrieb zurückzuführende Verschmutzung festgestellt werden, für die Verantwortlichen ein Zeichen für die hohe Qualität des Honigs.
Flughafen Graz
Flughafen-Direktor Gerhard Widmann ist stolz auf das Bienen-Projekt: „Zum einen, weil der Erfolg direkt an der Qualität und Quantität des Honigs abgelesen werden kann, zum anderen, weil wir so den Beleg haben, dass es durch den Flughafen und Flugbetrieb zu keinen nachweisbaren Schäden in unserem direkten Flughafenumfeld kommt.“
300 Kilogramm Honig geerntet
Seit Sommer 2017 stehen im Süden des Flughafenareals die acht Bienenstöcke zur Honigproduktion mit - je nach Saison und Stärke - 10.000 bis 50.000 erwachsenen Arbeiterinnen pro Bienenvolk, somit tummeln sich Anfang Mai bis zu 400.000 Arbeiterinnen am Flughafengelände. Für die Arbeit mit den Bienen an sich macht es laut Imkermeister Rubinigg keinen Unterschied, ob die Stöcke auf dem Flughafenareal stehen oder nicht, und so konnten heuer rund 300 Kilogramm Honig geerntet werden, der nun ausschließlich vom Bereich des Flughafens im Umkreis von etwa drei Kilometern um den Bienenstand stammt.
Naturraum Flughafen
Die Fläche des Flughafen Graz besteht unter anderem aus rund 230 Hektar Wiese - damit liegt in seinem Betriebsareal die größte zusammenhängende Wiesenfläche der ganzen Region. Da sie, bis auf wenige Ausnahmen, nur zwei bis drei Mal pro Jahr gemäht und seit einiger Zeit auch nicht mehr gedüngt wird, steht vielen verschiedenen Tieren und Pflanzen ein ganz besonderer und heute seltener Lebensraum zur Verfügung.