EU-Treffen in Graz: Keine Verkehrstoten bis 2050

Bis zum Jahr 2050 soll es keine Verkehrstoten mehr auf Europas Straßen geben. Dieses Ziel bekräftigten die EU-Verkehrsminister zum Abschluss ihres Treffens in Graz. Autonomes Fahren wird als große Chance für mehr Verkehrssicherheit gesehen.

70 Verkehrstote gibt es pro Tag in Europa, das sei ein ganzer Bus mit getöteten Menschen; 380 seien es pro Woche, ein Airbus, veranschaulichte EU-Verkehrskommissarin Violetta Bulc die Zahl der Opfer im Straßenverkehr.

Autonomes Fahren soll forciert werden

Unter den EU-Mitgliedsländern herrsche große Einigkeit. Das definierte Ziel sei: keine Verkehrstoten mehr bis zum Jahr 2050. Aber es brauche neue Maßnahmen, so Verkehrsminister Norbert Hofer von der FPÖ: „90 Prozent aller Unfälle sind auf menschliches Versagen zurückzuführen. Deshalb glaube ich auch, dass autonomes Fahren für uns eine Riesenchance ist, und dass wir dieses Projekt mit allem Engagement vorantreiben müssen.“

Fokus auf neue Sicherheitstechniken

Die Straßen würden erst dann ganz sicher sein, wenn man die menschlichen Ursachen ausschließen könne. Die EU-Verkehrsminister wollen auf neue Sicherheitstechniken setzen, die kostengünstig und einfach im Fahrzeug eingebaut werden können, etwa Notbremsmaßnahmen oder neue Sensorinstrumente. Ein wichtiger Punkt ist laut Verkehrskommissarin auch die Vernetzung intelligenter Verkehrssysteme. Mit dieser neuen Technik konnten in Japan die Unfälle um 30 Prozent reduziert werden.

Ablenkung durch Smartphones

Jeder Verkehrsteilnehmer habe aber auch Selbstverantwortung, betonte Minister Hofer, hier müsse man Bewusstsein schaffen, denn Ablenkung am Steuer sei Unfallursache Nummer eins: „Wir müssen diese Unaufmerksamkeit bekämpfen und deswegen ist für mich das Smartphone wirklich etwas, wo wir ganz klar sagen müssen, das hat im Fahrzeug während der Fahrt absolut nichts verloren.“ Auch E-Bikes seien eine Herausforderung, so die EU-Verkehrsminister, hier müsse man rasch eine Lösung finden, denn der E-Bike-Markt wachse rasant.

Violetta Bulc (EU Kommissarin für Mobilität und Verkehr) und Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) während einer Pressekonferenz

APA/Erwin Scheriau

Violetta Bulc (EU-Kommissarin für Mobilität und Verkehr) und Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) während einer Pressekonferenz

Wege zu einer sauberen Mobilität - darüber haben am Dienstag die Verkehrs- und Umweltminister der EU im Rahmen eines informellen Treffens in Graz diskutiert. Gemeinsam verabschiedeten sie die „Grazer Deklaration“ - mehr dazu in EU-Minister beschlossen „Grazer Deklaration“ (30.10.2018).

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