Metaller einigten sich - Streik abgewendet

Bei der siebten Verhandlungsrunde nach insgesamt 64 Stunden ist Sonntagabend der Durchbruch beim Metaller-Kollektivvertrag gelungen. Doch die Verhandlungen hinterließen bei den Sozialpartnern Schrammen.

Das Plus bei den Löhnen und Gehältern beträgt im Schnitt 3,46 Prozent - die untersten Einkommen steigen um 80 Euro oder 4,3 Prozent, die höchsten Einkommen um drei Prozent; außerdem gibt es ab Juli nächsten Jahres Zuschläge von 100 Prozent für die 11. und 12. Arbeitsstunde als Ausgleich für die neuen Arbeitszeitregeln - mehr dazu in Zwölfstundentag „verteuert“ (news.ORF.at).

KV-Erhöhungen und maßgebliche Inflation seit 2014 – Säulengrafik

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Statistik Austria

Gewerkschaft: „Knackpunkte durchgesetzt“

Die Gewerkschaft konnte ihre Forderung von fünf Prozent mehr Lohn bzw. Gehalt nicht durchbringen - Andreas Martiner, der Vorsitzende der Produktionsgewerkschaft in der Steiermark, ist aber insgesamt dennoch zufrieden: „Im Großen und Ganzen war unser Forderungspaket sehr stolz und ambitioniert, aber am Ende muss man mit seinem Vertragspartner einen guten Abschluss erreichen - und die wesentlichen Knackpunkte, was für uns heuer wichtig war, sind letztendlich durchgesetzt.“

Arbeitgeber: „Harte Nuss“

Der Sprecher der Arbeitgeberverhandler, der Steirer Christian Knill, sprach nach der Einigung von einer „harten Nuss“, die es zu knacken galt: „Die Gewerkschaften haben im Vorfeld die Verhandlungen für eine politische Kampagne missbraucht und die Verhandlungen so an den Rand des Abbruchs geführt, aber wir haben eine Lösung finden können.“ Knill sieht das „Paket als klare Anerkennung für unsere Arbeitnehmer“ - die Entgelterhöhung liege deutlich über der Inflation.

Allerdings: Das Verhältnis zu den Gewerkschaten sei „abgekühlt“ - Knill forderte einmal mehr, dass der Verhandlungsmodus mit den Gewerkschaften geändert werden müsse. Die Gewerkschafter hingegen meinten, gegen eine „Abwehrhaltung“ der Arbeitgeber angekämpft zu haben.

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