Zahl der grippalen Infekte höher als im Vorjahr

Die Zahl der grippalen Infekte in der Steiermark ist derzeit deutlich höher als im Vorjahr. Eine erste Grippewelle erwarten Experten erst im neuen Jahr. Sie raten nach wie vor zur Grippeimpfung.

Vergangene Woche waren bei der Gebietskrankenkasse rund 6.600 grippale Infekte gemeldet, davon elf mit Verdacht auf eine echte Grippe. Das sind um rund 1.100 mehr als im Vorjahr.

Noch wenig Fälle von echter Grippe

Infektionsspezialist Harald Kessler vom Diagnostik- und Forschungszentrum für Molekulare Biomedizin an der Medizinischen Universität Graz beruhigt aber: „Ich kann dazu nur sagen, dass die Anzahl der viral grippalen Infekte wahrscheinlich höher ist. Allerdings handelt es sich hier noch nicht um die echte Grippe. Hier gibt es wohl nur ganz sporadisch Fälle. In meinem Bereich habe ich noch keinen Fall bisher gesehen. Aber wie schon gesagt, die Zahl der klassischen, grippal viralen Infekte ist derzeit sehr hoch."

Im LKH Graz verwendet man einen Test auf molekularer Ebene, der in weniger als einer Stunde zeigt, ob jemand wirklich die echte Grippe hat. Dabei wird mit einem Wattestäbchen ein Rachenabstrich gemacht.

Experte erwartet schwache Grippesaison

Der Höhepunkt der Grippewelle ist traditionell erst im Jänner und Februar. Prognosen sind heuer schwierig, betont Harald Kessler. „Momentan ist es noch zu früh. Wir haben auch im gesamteuropäischen Meldesystem kein einziges Land mit einem starken Anstieg von Grippeerkrankungen. Wenn wir auf die Südhalbkugel blicken, die ja in der Grippesaison sozusagen immer voraus geht, war auch dort heuer eine sehr schwache Saison. Das lässt darauf schließen, dass wir möglicherweise - ich meine Überraschungen gibt es immer - in Europa diese Saison eher eine schwache Grippesaison haben werden“, so der Spezialist.

Der Infektionsspezialist rät aber vor allem älteren und chronisch kranken Steirern zur Grippeimpfung. Kranke sollten in die Armbeuge niesen. Empfohlen wird auch häufiges Händewaschen. Es handelt sich heuer um eine Vierfach-Schutz-Impfung – mehr dazu in Impfaktionen gegen Grippe und Pneumokokken (5.10.2018).

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