Oper Graz: Kluttig ab 2020/21 neuer Chefdirigent

Der Deutsche Roland Kluttig wird ab 2020/21 neuer Chefdirigent der Grazer Philharmoniker. Die derzeitige Chefdirigentin Oksana Lyniv wird ihren Vertrag über die Saison 2019/20 hinaus nicht verlängern.

Kluttig wurde 1968 im deutschen Radeberg als Sohn des Dirigenten Christian Kluttig geboren. Er studierte von 1986 bis 1991 Klavier und Dirigieren bei Volker Rohde an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.

Roland Kuttig

Roland Kuttig

Von Coburg nach Graz

Kluttig hat an der Grazer Oper in der vorigen Saison bereits „Ariane et Barbe-Bleue“ dirigiert und wird 2019 bei „König Roger“ am Pult stehen. Kluttigs Stammhaus ist das Landestheater Coburg - dort ist er seit 2010 Generalmusikdirektor. 1992 begann Kluttig seine Laufbahn als Dirigent des Kammerensembles Neue Musik Berlin - und blieb bis 1999. Von 2000 bis 2004 war er Kapellmeister und Assistent von Lothar Zagrosek an der Stuttgarter Staatsoper. Er dirigierte seither an vielen deutschen Häusern - von der Staatsoper Stuttgart über Leipzig und Frankfurt.

Intendantin Nora Schmid „glücklich“

Ab der Saison 2020/21 soll nun Roland Kluttig für zumindest drei Spielzeiten als neuer Chefdirigent der Grazer Philharmoniker und der Oper Graz wirken, analog zur Laufzeit des Vertrages von Intendantin Nora Schmid. Diese sagte über Kluttig: „Er gab letzte Saison mit Dukas’ ‚Ariane et Barbe-Bleue‘ einen wunderbaren Einstand als Gast an der Oper Graz und wird in der aktuellen Spielzeit ‚König Roger‘ von Karol Szymanowski (Premiere am 14. Februar 2019, Anm.) leiten. Ich bin glücklich darüber, dass wir ihn auf der Basis dieser kontinuierlichen Zusammenarbeit für die Position des Chefdirigenten gewinnen konnten.“

Kluttig: Guter und inspirierender Austausch

Kluttig meinte: „Die Zusammenarbeit bei ‚Ariane et Barbe-Bleue‘ in der vergangenen Saison war in jeder Hinsicht beglückend und erfolgreich. Ich habe in dieser Zeit die Arbeit mit den Grazer Philharmonikern, dem Chor, den Solisten und der musikalischen Abteilung dieses Hauses schätzen gelernt und stand über den gesamten Zeitraum hinweg in einem sehr guten und inspirierenden Austausch mit Nora Schmid und dem Leitungsteam der Oper Graz. Diese Arbeit jetzt bald noch weiter intensivieren zu können, ist eine große Herausforderung und Freude für mich.“

Lyniv verlängert nicht

Lyniv, die derzeitige Chefdirigentin der Grazer Philharmoniker, werde ihren Vertrag über die Saison 2019/20 hinaus nicht verlängern, hieß es in einer kurzen Presseaussendung der Bühnen Graz am Freitag. Lyniv, die erste weibliche Chefdirigentin in Graz, trat ihr Amt im September 2017 an - mehr dazu in Ukrainisches Flair in der Grazer Oper (23.8.2017) und in Oper Graz: Oksana Lyniv wird neue Chefdirigentin (2.2.2017).

Oksana Lyniv

Werner Kmetitsch

Zahlreiche Anfragen an Lyniv

Lyniv war für drei Spielzeiten bestellt worden und leitete seither zahlreiche Opernproduktionen und Konzerte. „Das musikalische Echo dieser Arbeit klang so rasch in die internationale Musikwelt, dass Oksana Lyniv innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Anfragen für Dirigate bekam, die sie gerne übernehmen möchte“, hieß es in einer Aussendung. Für Schmid ist diese Entwicklung ein Beweis für die internationale Strahlkraft der Oper Graz: „Es ist nicht das erste Mal, dass künstlerische Karrieren an unserem Haus einen entscheidenden Impuls erfahren. Ich freue mich für Oksana Lyniv, dass sich ihr solche Chancen eröffnen.“

Zukünftig freischaffend tätig

Lyniv selbst sagte: „Ich bin der Oper Graz und der Intendantin Nora Schmid dankbar, dass ich hier mein Wirken als Dirigentin mit den Grazer Philharmonikern weiterentwickeln konnte. Dass diese Arbeit so schnell eine solche internationale Ausstrahlung gewinnt, liegt auch an der Qualität des Orchesters und dem hohen künstlerischen Anspruch der Oper Graz.“

Die Verpflichtungen einer Chefdirigentin ließen sich mit den internationalen Engagements nur sehr eingeschränkt vereinbaren, meinte Lyniv weiter. Daher habe sie sich entschlossen, als freischaffende Dirigentin zu arbeiten. „Bis dahin freue ich mich noch auf die Herausforderungen als Chefdirigentin der Grazer Philharmoniker und die schönen Aufgaben in Oper und Konzert.“

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