Schnee: Bundesheer unterstützt Einsatzkräfte

150 Bundesheerkräfte sind derzeit in der Steiermark, in Niederösterreich und in Salzburg in den Schneegebieten im Einsatz. Sie unterstützen die Einsatzkräfte; die Lawineneinsatzzüge stehen im Bedarfsfall bereit.

Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) sprach am Mittwoch von einer sehr angespannten Situation in den Schneeregionen Österreichs. 1.200 Soldaten sind derzeit für die Einsätze abgestellt, 150 Bundesheerkräfte helfen in der Steiermark, in Niederösterreich und in Salzburg schon mit.

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Lawineneinsatzzüge stehen bereit

Sie unterstützen die Einsatzkräfte bei ihren Arbeiten, so Kunasek: „Das sind klassische Arbeiten im Bereich der Schneeräumung, da geht es zum Beispiel um das Dächerabschaufeln, um Gefahren zu vermindern und zu vermeiden, und es geht natürlich auch um die Unterstützung der Einsatzkräfte insgesamt. Das Bundesheer hat hier entsprechende Kapazitäten der Durchhaltefähigkeit. Wir halten natürlich die Lawineneinsatzzüge bereit, um im Bedarfsfall zu unterstützen. Wir hoffen darauf, dass die Situation in den nächsten Tagen besser wird und damit auch die Einsatzmöglichkeiten für uns besser werden.“

Vielerorts warten und hoffen die Einsatzkräfte auf ein Wetterfenster, damit die Bundesheerhubschrauber endlich die so dringend notwendigen Erkundungsflüge zur Beurteilung der Lawinensituation aus der Luft durchführen können - mehr dazu in Weiter Kampf gegen die Schneemassen. Kunasek hob neuerlich hervor, wie wichtig der Hubschrauberstützpunkt Aigen im Ennstal für solche Einsätze sei, und er hält es für nicht weniger wichtig, die Hubschrauberflotte der Alouette III in den nächsten Jahren durch neue Fluggeräte zu ersetzen.

Alouette III für alpinen Bereich dringend notwendig

„Das ist ein Gerät, das gerade im alpinen Bereich dringend notwendig ist, wo man mit anderen Fluggeräten nicht hinkommen kann. Das wissen die Piloten, das weiß die Bevölkerung, und deshalb ist es auch notwendig, hier ein entsprechendes Gerät nachzubeschaffen, das genau diese Leistungsfähigkeiten hat“, so der Verteidigungsminister.

2023 kann der Hubschrauber Alouette III nicht mehr fliegen - spätestens dann müssen nicht nur die neuen Geräte angeschafft, sondern auch die entsprechenden Schulungsmaßnahmen dafür getroffen worden sein. Über Stückzahl und Finanzierung wird noch verhandelt.

Hubschrauberpiloten Bundesheer

APA/Peter Lechner

Wetterbriefing für Hubschrauberpiloten des Bundesheers in Aigen im Ennstal

Das Rote Kreuz in der Obersteiermark war in den letzten Tagen mit Umplanungen für den Rettungsdienst beschäftigt. Bereits vergangene Woche wurden einzelne Patienten der Hauskrankenpflege und Dialyse-Patienten aus exponierten Orten zu Angehörigen bzw. in Spitäler verlegt. Blutspende-Aktionen können derzeit in Teilen der Obersteiermark nicht durchgeführt werden - eine Aktion in Bad Aussee wurde abgesagt, stattdessen organisierte man eine Sammlung in Feldbach.

Rotes Kreuz in Liezen wurde verstärkt

Umplanungen sind auch für Rettungsfahrten nötig: Die Bezirksleitstelle Liezen wurde am Mittwoch verstärkt. „Zwei Mannschaften aus Graz, eine aus Graz-Umgebung und eine aus Leibnitz unterstützen die Kollegenschaft in der Obersteiermark", so Sprecher August Bäck; sie werden in das Dienstrad miteingeteilt.

Manche der Freiwilligen würden sich für die Einsätze extra Urlaub nehmen. Grund zur Panik gebe es aber nicht, betonte Bäck: Situationen wie diese seien in den Übungen und „Planspielen" gemeinsam mit den anderen Einsatzkräften schon erprobt worden, und in den vergangenen Jahrzehnten gab es auch immer wieder größere Schneemengen, die bewältigt wurden.

Auch die steirischen Feuerwehren sind seit den Schneefällen in der vergangenen Woche gefordert. Knapp 1.300 Männer und Frauen von rund 100 Wehren leisteten bisher ihren freiwilligen Hilfsdienst, so Sprecher Thomas Meier am Mittwoch. Speziell die Feuerwehren der Verbände Liezen und Bruck an der Mur sowie Judenburg, Leoben und Mürzzuschlag hatten einiges zu tun.

Feuerwehreinsatz bei „Gefahr in Verzug“

Die Hauptaufgaben der Wehren bestanden bisher in Fahrzeugbergungen, dem Beseitigen umgeknickter Bäumen, Unterstützungsarbeiten für den Einsatz von Bundesheerhubschraubern, Versorgungsfahrten für eingeschlossene Personen, Evakuierungsunterstützung, Freiräumen von Wasserbezugsstellen und - punktuell - Schneeräumung von Dächern. Die Feuerwehr sollte für Letzteres aber nur zu Hilfe geholt werden, wenn ausdrücklich „Gefahr in Verzug“ gegeben sei.

Ein tödlicher Skiunfall hat sich am Dienstag auf der Mariazeller Bürgeralpe im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag ereignet: Ein Lehrer, der mit einer Schülergruppe unterwegs war, war in den meterhohen Schneebergen ums Leben gekommen - mehr dazu in Skikurs: Lehrer tödlich verunglückt.

Auch Restösterreich versinkt im Schnee

Die starken Schneefälle bereiten aber auch im restlichen Österreich immer größere Sorgen: Am Mittwoch wurden das Hochkar und die Gemeinde Lassing in Niederösterreich zum Katastrophengebiet erklärt - mehr dazu in Bundesheer zu zahlreichen Einsätzen gerufen (news.ORF.at).

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