Leichte Entspannung in den Schneegebieten

Am Freitag konnten in den Schneeregionen der nördlichen Obersteiermark einige Wetterfenster für Hubschrauberflüge genutzt werden. Die Lage hatte sich gegen Mittag entspannt. Einige Straßensperren wurden aufgehoben.

Insgesamt sind mehr als 30 Aufträge abzuarbeiten. Damit konnte am Freitag begonnen werden. Vom Fliegerhorst Aigen im Ennstal aus starteten mehrere Hubschrauber zu Erkundungs- und Versorgungsflügen. Mehr dazu in Schnee: Erste Flüge und Lawinenabgänge.

Verkehr:

Der Schnee beeinträchtigt auch den Verkehr - das Ö3-Verkehrsservice bietet mit einer interaktiven Karte einen Überblick über die aktuelle Verkehrssituation in der Steiermark und in ganz Österreich.

Einige Straßen wieder befahrbar

Nach einem Erkundungsflug über die Triebener Straße (B114) entschieden die Behörden, die Straße von St. Johann am Tauern nach Hohentauern wieder frei zugeben um rund 280 Winterurlauber aus Hohentauern herauszubekommen. Allerdings muss die Triebener Straße erst von den Schneemassen befreit werden, damit die Touristen den Ort verlassen können. In Schladming sind die Orte Ober- und Untertal wieder erreichbar.

Sölktal am Freitagnachmittag kurzzeitig erreichbar

Das seit Samstag von der Außenwelt abgeschnittene Sölktal wird Freitagnachmittag für ein Zeitfenster von zwei Stunden aufgemacht. Die abgeschnittenen Ortschaften St. Nikolai im Sölktal, Fleiß und Mößna und Fleiß sind von 15.00 Uhr bis 17.00 auf dem Landweg erreichbar. Am Samstag soll die Lage dann weiter beurteilt werden.

„Downwash“ für die A9

Einen spektakulärer Winter-Einsatz der ASFINAG mit einem Hubschrauber gab es heute entlang der Pyhrn-Autobahn (A9). Bäume nahe der Autobahn waren der enormen Schneelast auf Dauer nicht mehr gewachsen. Besonders betroffen war der Abschnitt bei Ardning kurz vor dem Bosrucktunnel. Daher forderte die ASFINAG am Freitag Unterstützung aus der Luft an. Dabei sorgte ein Agusta Bell-Hubschrauber des Bundesheeres im Tiefflug dafür, dass der Schnee durch den Abwind der Rotoren von den Bäumen gefegt wurde.

Schnee Einsatz ASFINAG

ASFINAG/Rupert Gartler

Der Hubschrauber-Einsatz entlang der A9

Der Fachbegriff dafür ist „Downwash“ - ein nach unten gerichteter Luftdruck, der von den Rotorblättern des Hubschraubers erzeugt wird. Der Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Ardning und dem Südportal des Bosrucktunnels wurde für etwa 35 Minuten gesperrt, teilte die ASFINAG mit. „Der schwere Schnee musste rasch von den Bäumen geholt werden. Nur so können wir die Verkehrssicherheit weiterhin sicherstellen“, erklärte der verantwortliche ASFINAG Geschäftsführer Josef Fiala.

Derzeit keine Einsturzgefahr durch Schneelast

Die Schneelast auf vielen Dächern in den Schneeregionen nahm in den vergangenen Tagen deutlich zu. Nach Analysen der Landeswarnzentrale und Messungen der Schneelast teilte das Land am Freitag mit, dass derzeit bei ordnungsgemäß errichteten Gebäuden keine Einsturzgefahr bestehe.

An allen Messstationen, also in Altaussee, Grundlsee, Mariazell, Wald am Schoberpass und Eisenerz liege die Schneelast deutlich unter der gesetzlich vorgegebenen Höchstgrenze.

Derzeit gibt es in Österreich vier unterschiedliche Schneelastzonen, wobei innerhalb jeder einzelnen Zone je nach Seehöhe unterschiedliche Höchstgrenzen für die Belastbarkeit des Dachstuhles festgelegt sind.

Wetter:

Aktuelle Wetterwerte sowie den aktuellen Lawinenwarnbericht finden Sie auf wetter.ORF.at

Kapazitätsgrenzen bald erreicht

Auf Grund der vorgenommenen Messungen kann davon ausgegangen werden, dass derzeit in den von starken Niederschlägen betroffenen Gebieten der Steiermark die jeweiligen Höchstgrenzen nirgends erreicht werden. Allerdings erreichen die errechneten Schneelasten inklusive der Prognose bis Dienstag, 15.1.2019, in manchen Gemeinden 70 bis 80 Prozent der höchstzulässigen Werte. Es kann punktuell daher Sinn machen, präventiv Dächer von ihren Lasten zu befreien. Unmittelbare Gefahr in Verzug im Sinne des Katastrophenschutzgesetzes besteht aber nicht, hieß es in einer Aussendung des Landes.

Besseres Wetter hat am Freitag auch in den anderen Bundesländern umfangreiche Flüge mit Heeres- und Polizeihelikoptern über den verschneiten Gebieten möglich gemacht, um einen besseren Überblick zu bekommen. Die Flüge werden auch zur Versorgung mit dringend benötigten Gütern und zum Sprengen von Lawinen genutzt. Mehr dazu in: Helikopter nutzen Schneepause

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