Masern: Hoffen auf Semesterferien

Anfang Februar waren es in der Steiermark noch 14 Masernfälle - mittlerweile sind es 34. Bei der Landessanitätsdirektion hofft man nun auf die Semesterferien: Durch weniger Kontakte könnte sich die Krankheit eventuell eindämmen lassen.

Etwas Gutes scheint die große Zahl an Masernfällen zu haben: Die Impfbereitschaft sei um das Zehnfache gestiegen, heißt es aus der Landessanitätsdirektion. Die Masern-Mumps-Röteln-Impfung ist weiterhin für alle Altersgruppen gratis und wird von Ärzten dringend empfohlen - mehr dazu in Masern: Ansturm auf Impfstellen (7.2.2019)

Derzeit 34 Fälle gemeldet

Derzeit sind in der Steiermark 34 Masernfälle gemeldet, das sind mehr als doppelt so viele wie noch Anfang Februar - mehr dazu in Zahlreiche Masernfälle in der Steiermark (1.2.2019): „Die schon bekannten Fälle aus Leibnitz, das sind hauptsächlich Schüler, Kindergartenkinder, wir haben jetzt aber auch schon einige Erwachsene dabei. Ein neuer Verdachtsfall ist im Bezirk Südoststeiermark aufgetreten, und ein weiterer Fall - ein Kind - ist im Bezirk Weiz dazugekommen“, sagt Marianne Wassermann-Neuhold von der Landessanitätsdirektion.

Masern Impfung Impfbuch

APA/dpa/Achim Scheidemann

Wichtig sei, dass wer jetzt einen Ausschlag und grippeähnliche Symptome habe, immer von Masernverdacht ausgehen müsse; allerdings soll man nicht einfach so zum Arzt geben, warnt die Expertin: „Am besten wäre es, bei seinem Arzt vorher anzurufen, damit dieser das irgendwie regeln kann.“

Viele Kontakte fallen derzeit weg

Einen kleinen Lichtblick sieht Wassermann-Neuhold in den Semesterferien: „Es besteht die kleine Hoffnung, dass die Semesterferien das jetzt ein bisschen unterbrechen, weil natürlich die vielen Kontakte, die die Kinder in den Schulen, in den Kindergärten haben, dass die vielleicht wegfallen.“

Ein Ende des Masernausbruchs sei aber jedenfalls noch nicht in Sicht - die Ansteckungszeit kann ja bis zu drei Wochen dauern, und bis der Ausbruch endgültig vorbei ist, dürfen 42 Tage lang keine neuen Fälle mehr auftreten. Auf der Grazer Kinderklinik werden derzeit keine Masernkranken behandelt.

Masernfälle in WHO-Europaregion 2018 verdreifacht

Mit Masern steckten sich im vergangenen Jahr in der Europaregion der Weltgesundheitsorganisation (WHO) so viele Menschen an wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Zahl der Fälle stieg innerhalb eines Jahres auf das Dreifache, berichtete das WHO-Büro Europa in Kopenhagen. Verglichen mit 2016 hätten sich sogar 15 Mal so viele Menschen angesteckt. 2016 war ein Niedrigrekord bei den Ansteckungen verzeichnet worden - mehr dazu in Masernfälle in WHO-Europaregion 2018 verdreifacht (news.ORF.at, 8.2.2019).