Unterschiedliche Handhabung am Karfreitag
Die neue Karfreitags-Regelung ist zwar beschlossene Sache, aber eine einheitliche Vorgangsweise gibt es nicht. Erstmals haben Protestanten, die beim Land beschäftigt sind, am Karfreitag nicht frei. Alle Landesbediensteten arbeiten an diesem Tag laut dem Amtsdirektor Helmut Hirt bis 12.00 Uhr.
Unterschiedliche Handhabe in Gemeinden
Einige steirische Gemeinden geben ihren Mitarbeitern aber sehr wohl frei. Darunter beispielsweise die evangelische Hochburg Ramsau am Dachstein. Bürgermeister Ernst Fischbacher sagt, es sei Tradition und daran halte man fest. Der Karfreitag sei der heiligste Feiertag in der Glaubensgemeinschaft. Alle zwölf Mitarbeiter müssen nicht in die Arbeit. Darunter auch jener Bedienstete, der katholisch sei, so Fischbacher.
116 Filialen, ein „persönlicher Feiertag“
Arbeitnehmer, die dennoch frei haben wollten, konnten einen Urlaubstag - oder den eigens eingeführten „persönlichen Feiertag“ beantragen. Während Urlaubs- und Zeitausgleich-Tage in den Osterferien generell häufig sind, gab es am persönlichen Feiertag wenig Interesse - mehr dazu in Karfreitag: Kaum „persönliche Feiertage“ (7.4.2019). Exemplarisch ist hier die Lebensmittelkette Spar zu nennen, bei der in 116 Filialen in der Steiermark und dem Südburgenland exakt ein einziger Mitarbeiter diesen persönlichen Feiertag beantragt hat. Laut Arbeiterkammer Steiermark liege das geringe Interesse unter anderem daran, dass sich viele Mitarbeiter nicht trauen würden, um einen solchen Feiertag anzusuchen.
Fest steht, dass den Protestanten und Altkatholiken mit der neuen Regelung ein Feiertag genommen wurde. Die evangelische Kirche feiert daher am Freitagmittag um 12.00 Uhr am Grazer Färberplatz bewusst einen ökumenischen Gottesdienst. Außerdem gibt es, etwa in Hartberg, evangelische Pfarren, die neben dem traditionellen Vormittags-Gottesdienst heuer zusätzlich am Nachmittag feiern.