EU-Wahl: ÖVP konnte am besten mobilisieren

Das Rekordergebnis der ÖVP bei der EU-Wahl spiegelt sich auch in der Wählerstromanalyse wider: Im Vergleich zur letzten Nationalratswahl konnten vor allem Stimmen von FPÖ, NEOS und SPÖ geholt werden.

6,4 Mio. Österreicher konnten am Sonntag über die Zusammensetzung des künftigen Europaparlaments mitentscheiden - und der Gewinner heißt ÖVP: Die Volkspartei legte 7,9 Prozentpunkte zu, in der Steiermark sogar 10,9 Prozentpunkte - mehr dazu in EU-Wahl: Klarer ÖVP-Sieg auch in der Steiermark, in ÖVP jubelt über Wahlsieg und in der Liveticker-Nachlese (beide news.ORF.at).

Ergebnis der EU-Wahl in der Steiermark

ORF/SORA

Schaut man sich die Wählerstromanalyse an, dann blieb im Vergleich zur EU-Wahl 2014 grundsätzlich die Mehrheit der Wähler von damals ihrer Partei auch heuer treu.

ÖVP holte FPÖ- und NEOS-Stimmen

Am treuesten waren mit Abstand die ÖVP-Wähler - 93 Prozent, die bei der letzten EU-Wahl die Volkspartei wählten, taten das auch am Sonntag. Abgesaugt hat die Volkspartei heuer Wähler vor allem von der FPÖ und von NEOS: Jeder sechste FPÖ-Wähler und jeder fünfte NEOS-Wähler von 2014 wechselte am Sonntag ins türkise Lager - mehr dazu in ÖVP holte SPÖ- und FPÖ-Stimmen (news.ORF.at). Aber die Volkspartei verlor laut Wählerstromanalyse auch Wähler: Drei Prozent abgeben musste sie an die FPÖ, zwei Prozent an die Grünen.

88 Prozent der SPÖ-Wähler von 2014 wählten auch heuer wieder rot; geringfügig wanderten SPÖ-Wähler zu ÖVP, FPÖ und den Grünen ab, allerdings ist die Nichtwählergruppe bei den Sozialdemokraten nach den Freiheitlichen am zweitgrößten.

Von den FPÖ-Wählern wählten heuer 71 Prozent ihre Partei wieder, die meisten Wähler verloren die Freiheitlichen an die ÖVP. Neun Prozent der FPÖ-Wähler von 2014 blieben zuhause - der höchste Wert von allen Parteien.

Den steirischen Grünen hielten mehr als drei Viertel der Partei die Treue, verloren haben die Grünen Wähler vor allem an NEOS und die SPÖ, einen ganz kleinen Teil an die ÖVP und die Liste Europa von Johannes Voggenhuber. Bei NEOS wählten 58 Prozent von 2014 ihre Partei auch heuer wieder.

Unterschiedliche Reaktionen

Gemischte Reaktionen hat das Wahlergebnis in der Landespolitik ausgelöst: In der Steiermark ist nicht nur ÖVP-Chef und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) zufrieden - mehr dazu in EU-Wahl: Nicht nur Schützenhöfer erfreut -, Tirols Landeschef Günther Platter (ÖVP) ist erfreut, Peter Kaiser (SPÖ) in Kärnten zeigt sich dagegen „enttäuscht“ - mehr dazu in EU-Wahl: ÖVP und FPÖ erfreut, SPÖ enttäuscht (news.ORF.at).

Die Wahltagsbefragung von SORA für den ORF weist die Europawahl als innenpolitische Testwahl für die Nationalratswahl im Herbst aus: Für die ÖVP ist Kanzler Sebastian Kurz das drittstärkste Wahlmotiv. FPÖ-Wähler zeigten sich durch den „Ibiza-Skandal“ wenig beeindruckt, und die Grünen sind bei den Jungen die stärkste Partei - mehr dazu in „Ibiza-Skandal“ und das EU-Wahlergebnis (news.ORF.at).

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