Erstes flüssiges Gold aus dem ORF-Park

Die rund 500.000 Bienen, die seit knapp sechs Wochen im ORF-Park leben, sind bereits fleißig gewesen. Der erste Honig wurde schon geschleudert – vom „ORF-Imker“ Johannes Wruss, der hier auch auf das Wissen seiner Frau zählt.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 5.6.2015

Rosemarie Wruss ist die Gattin des Radio Steiermark-Imkers. Im Verarbeitungsraum der Familie Wruss in St. Andrä in der Weststeiermark schabt sie mit einem elektrisch beheizbaren Messer das Verschlusswachs von den Honigwaben: „Ich mache eigentlich alles, was gerade anfällt, ob es jetzt draußen ist bei denen Bienen, oder drinnen beim Schleudern, eigentlich bin ich überall dabei.“

Honigverarbeitung

APA/dpa/Fredrik von Erichsen

Das Wachs wird von der Wabe geschabt.

Honig kommt zunächst ins Klärbecken

Die Schleuder - übrigens eine Erfindung des österreichischen k. und k.-Offiziers Franz Hruschka - ist ein mannshoher Metallzylinder mit gut 1,5 Metern Durchmesser. Genau 16 der standardisierten Holzrähmchen, in die die Bienen die Honigwaben bauten, passen beim Imkerpaar Wruss rein. Unten an der Schleuder kommt ein etwa faustdicker, durchsichtiger Kunststoffschlauch heraus, in dem der Honig ins erste, wenn man so will, Klärbecken läuft.

Im sogenannten Sumpf bleiben die größeren Wachsteilchen liegen. Die Honigschleuder dreht sich computergesteuert mit 80 bis 260 Umdrehungen pro Minute. Nach rund einer Viertelstunde sind die Waben leer und werden den Bienen zurückgegeben: „Die Bienen brauchen sehr viel Energie, um neue Waben zu bauen, dann kann man die ausgeschleuderten Waben wieder ins Volk reinhängen.“

Honigverarbeitung

APA/dpa/Fredrik von Erichsen

Die Honigschleuder dreht sich computergesteuert.

In der Wabe bleibt der Honig flüssig

Vom vorher erwähnten Sumpf wird der Honig noch einmal weiter gepumpt - durch ein feines Sieb in ein 200 Liter fassendes Stahlfass. Dort kann der Honig eine Zeit lang rasten, eher er in die Gläser gefüllt wird. Beim Rapshonig ist aber Eile geboten: "Also es kann sein, dass er nach dem Schleudern am nächsten Tag in der Schleuder schon kristallisiert ist, in der Wabe bleibt er flüssig. Das ist eine chemische Angelegenheit, kleinste Fremdkörper, zum Beispiel Pollen oder Wachsstücke bewirken, dass der Honig schneller kristallisiert, beim Schleudern passiert das. In der Wabe bleibt er lange flüssig, weil es die Bienen ganz sauber gemacht haben“, erklärt Johannes Wruss.

Wenn man dem Ehepaar bei der Arbeit zuschaut, merkt man rasch: Das ist ein gut eingespieltes Team. Die beiden haben sich vor Jahren bei einem gemeinsamen Einsatz als Entwicklungshelfer in Papua Neuguinea kennengelernt. Sie als Krankenschwester, er schon damals ein begeisterter Imker - mehr dazu in Der Herr der Bienen: Johannes Wruss.

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