Murau feiert blaublütiges Jubiläum
Geschichtsträchtige Familie
Schwarzenberg ist nach wie vor der größte Grundeigentümer im Bezirk Murau und auch ein starker Wirtschaftsbetrieb. Der Schwerpunkt liegt auf der Land- und Forstwirtschaft - mehr dazu in 400 Jahre Fürstentum Schwarzenberg in Murau. Im Jubiläumsjahr gibt es nun zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen. Der historische Stadtrundgang etwa ist bis Oktober geplant.
Die Reise durch 400 Jahre Stadtgeschichte beginnt am Murauer Hauptplatz auf den Spuren der einstigen Herrscherin Anna Neumann von Wasserleonburg: Mit 82 Jahren heiratete sie 1617 den um 51 Jahre jüngeren Georg Ludwig Graf zu Schwarzenberg.
Der Grund war übrigens nicht nur die Weitergabe des Besitzes, wie Ausstellungskuratorin Ulrike Vonbank-Schedler weiß: „Es war für Frauen zwar zu dieser Zeit möglich, vollwertige Geschäfte abzuwickeln, doch Lehensangelegenheiten konnten sie nicht erledigen, dazu brauchten sie einen Mann - und ob der jetzt jünger oder älter war, war egal.“ So zog das Haus Schwarzenberg in Murau ein.
Tor zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Weiter geht’s zur schönen Flussgöttin Murna: Sie hütet die Kraft der Mur. Ende des 19. Jahrhunderts war genau das wichtig. Damals diente der Fluss als beliebter Transportweg - „und damit ist die Flößerei eingeführt worden, die Regulierung der Mur, um überhaupt Flößerei betreiben zu können - und ein neuer Wirtschaftsfaktor wurde erschlossen: der Holzhandel“, so die Kuratorin.
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Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 15.6.2017
Ein Tor von der Vergangenheit zur Gegenwart erschließt sich im Gießübeltor, dem einstigen Haupttor der Stadt - „und heute ist es im Zuge dieser Ausstellung mit diesem Vorhang ein Zeichen für Karel Schwarzenberg. Wir wollen damit symbolisch darstellen, wie dieser Murauer den Eisernen Vorhang geöffnet hat“, verrät Intendant Ernst Wachernig.
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Thomas Kalcher, Bürgermeister von Murau, betont: „Karel Schwarzenberg ist ja kein Unbekannter: Er ist ein großer Europäer, war auch lange Jahre Außenminister in Tschechien - und ist auch immer wieder hier vor Ort anzutreffen. Er sagt selbst, Murau ist ihm ein Anliegen, er hat mehrere Jahre seines Lebens hier verbracht“ - und taucht daher an so mancher Station auf.