Steirische Firmen profitieren von Roche-Abgang

Der Schweizer Pharmakonzern Roche Diagnostics wird bis 2014 seinen Standort in Graz schließen. Allerdings gelang es, dass steirische Humantechnologie-Unternehmen von Roche Aufträge in Millionenhöhe bekommen.

Der Grazer Roche-Standort

Roche

Roche schließt sein Grazer Werk bis Mitte 2014. Bis zu 400 Mitarbeiter sind davon betroffen.

Unter dem Motto „Kooperation statt Konfrontation“ verhandelte Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) mit der Roche-Konzernspitze.

Kooperation statt Konfrontation

Nach diesen Gesprächen und nach zusätzlichen Besuchen von steirischen Unternehmern bei Roche in der Schweiz und Deutschland kann Buchmann nun eine erfreuliche Bilanz ziehen: Roche ist zwar mit Mitte 2014 weg, im Gegenzug gibt es für steirische Unternehmen aber Aufträge in Millionenhöhe.

„Wir werden weiter mit Roche in engen Kontakt bleiben. Roche hat allein im heurigen Jahr an steirischen Unternehmen Aufträge im Wert von 16 Millionen Euro vergeben - damit ist der Erhalt von Arbeitsplätzen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze verbunden“, sagt Buchmann.

Aufträge in Millionenhöhe

So zog etwa die Firma Seidel Elektronik aus Deutschlandsberg einen Fünf-Millionen-Euro-Auftrag an Land: Das weststeirische Unternehmen wird künftig elektromechanische Baugruppen für die Blutgasanalysegeräte von Roche Diagnostics liefern. Durch diesen Großauftrag entstanden bereits sieben neue Arbeitsplätze.

Das Grazer Unternehmen Kozar Präzisionstechnik übernimmt von Roche die Schlauchkonfektion für die Blutgasanalysegeräte. Durch dieses Outsourcing in der Größenordnung von 800.000 Euro werden drei zusätzliche Arbeitsplätze bei Kozar geschaffen.

Bereits im Sommer hatte das Schweizer Unternehmen einen Auftrag an den steirischen Automationsspezialisten M&R Automation GmbH in der Höhe von 4,5 Mio. Euro vergeben; nun wurde ein Folgeauftrag in der Höhe von 2,5 Mio. Euro erteilt.

Zahlreiche wissenschaftliche Kooperationen

Neben den einzelnen Unternehmen wird es aber auch im Bereich der Wissenschaft zahlreiche Kooperationen geben, freut sich der Geschäftsführer des steirischen Humantechnologie-Clusters, Robert Gfrerer: „Die Innovationskraft unserer Betriebe macht sich bezahlt oder hat sich bezahlt gemacht. Auch weitere Forschungsaufträge an steirische Forschungseinrichtungen wie etwa die Medizinische Universität Graz wurden von einem Tochterunternehmen von Roche, der Firma Vetana, vergeben.“

Bei den jetzt vereinbarten Aufträgen soll es nicht bleiben: So rechnet man beim Humantechnologie-Cluster auch nach der endgültigen Schließung des Grazer Werks mit Aufträgen für steirische Unternehmen in Höhe von rund zwölf Millionen Euro im Jahr; das soll dazu beitragen, dass im Cluster in den nächsten Jahren zu den bereits bestehenden 10.000 Arbeitsplätzen weitere 1.000 neue Jobs hinzukommen - mehr dazu in Humantechnologie bringt 1.000 neue Jobs.

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