Steirische Unis wollen Studiengebühren

An den steirischen Universitäten wird der Ruf nach Studiengebühren immer lauter. An allen fünf Unis kann man sich die Gebühren unter bestimmten Voraussetzungen vorstellen. Die Studentenvertretung droht mit Klagen.

Von den fünf steirischen Universitäten sprach sich bis vor kurzem nur der Rektor der TU Graz, Harald Kainz, deutlich für Studiengebühren aus, und das auch nur für Langzeitstudierende und für Studenten aus bestimmten Nicht-EU-Ländern. Jetzt ist Ähnliches von den Rektoren aller anderen steirischen Universitäten zu hören.

„Angewiesen auf zusätzliche Einnahmen“

Der Rektor der Montanuni Leoben, Wilfried Eichlseder, denkt ebenfalls an eine Gebühreneinhebung für bestimmte Studentengruppen: „Wir sind angewiesen auf zusätzliche Einnahmen und dazu gehören auch die Studiengebühren.“

Karl Franzens Universität Graz Hauptgebäude

ORF

An der Karl-Franzens-Uni könnte es bald Studiengebühren geben

Und auch an der größten steirischen Universität, der Grazer Karl-Franzens-Uni, will man die Satzungen in diese Richtung ändern. Rektorin Christa Neuper betont zwar, dass es nicht um flächendeckende Gebühren gehe, also Gebühren für alle Studierenden, rund 15 Prozent von ihnen wären aber voraussichtlich betroffen. „Das sind Gebühren, die wir bis jetzt einheben konnten, die im Sommersemester 2012 aber erstmals wegfallen. Das sind Gelder, auf die wir nicht einfach verzichten können“, so die Rektorin.

ÖH: Autonome Gebühren rechtlich nicht haltbar

Studentenvertreter drohen unterdessen mit Klagen. Der ÖH-Vorsitzende an der Uni Graz, Stefan Thum, sagt, man werde Studenten bei einer allfälligen Klage unterstützen: „Wenn die Uni Graz autonome Studiengebühren einführt, dann werden wir natürlich die Studierenden unterstützen, dagegen zu klagen, weil das in unseren Augen rechtlich nicht haltbar ist.“ Thum sieht eine Klagswelle auf die Universitäten zukommen.

An den steirischen Universitäten wiederum verweist man darauf, dass selbst Juristen in Sachen autonome Gebühreneinhebung durch die Unis unterschiedlicher Meinung seien. Eine generelle politische Lösung wäre wohl allen lieber. In der steirischen SPÖ kann man sich mittlerweile mit Studiengebühren übrigens anfreunden - mehr dazu in Studiengebühren für Steirer-SP kein Tabu (steiermark.ORF.at; 14.12.2011).