Schauspieler Otto David gestorben
David, bekannt für seine eindringliche, aber auch sanfte Stimme, war seit einiger Zeit bereits krank und in ärztlicher Behandlung.
Seit 1969 am Grazer Schauspielhaus
Geboren wurde Otto David am 26. November 1931 in Wien. Er studierte am Max Reinhardt-Seminar, nach ersten Engagements in Salzburg, Linz, am Münchner Residenztheater und in Basel wechselte er ans Grazer Schauspielhaus. Hier spielte er u.a. in Hebbels „Nibelungen“ den König Etzel, in Ludwig Anzengrubers „Meineidbauer“ sowie in den Uraufführungen der Werner Schwab-Stücke „Mesalliance“, „Pornogeographie“ und „Troiluswahn und Cressidatheater“. Weiters war er als Professor in Tschechows „Onkel Wanja“ oder in Bert Brechts „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ als der alte Dogsborough zu sehen.
Lupi Spuma/Schauspielhaus Graz
Auch in Funk und Fernsehen
Neben seiner Tätigkeit in der Steiermark war er an verschiedenen Rundfunk- und Fernsehproduktionen beteiligt und hatte Engagements am Theater in der Josefstadt und am Berliner Renaissancetheater.
In Axel Cortis Grazer Inszenierung der „Entführung aus dem Serail“ war er von 1974 bis 1976 - an der Seite von Edita Gruberova und Peter Schreier - als Bassa Selim zu sehen. 1994 verkörperte er an der Grazer Oper den Samiel im „Freischütz“. In der „Fledermaus“ in der Kasematten-Bühne am Grazer Schloßberg im Sommer 1996 wirkte er als Frosch mit.
Legendäre Auftritte mit Gerti Pall
Zu seinen letzten herausragenden Rollen von David - er war verheiratet und hinterlässt eine Ehefrau - zählten u.a. die behutsamen Darstellungen in „Baumeister Solness“ in der Spielzeit 2009/2010 mit Peter Simonischek und die Rolle von Kaiser Franz Josef in „Radetzkymarsch“. Seine Auftritte mit Ensemblemitglied Gerti Pall galten in Graz als legendär.
Schauspielhaus-Intendantin Anna Badora erklärte am Dienstag: „Der Tod des Schauspielers und langjährigen Ensemblemitglieds bewegt uns sehr“. Man trauere um einen geschätzten Kollegen und Freund.