Unternehmer fordern „Aichfeld-Stadt“

Für Zündstoff sorgt ein neuer Vorschlag zum Thema Gemeindefusionen: Der Unternehmerzusammenschluss „Kraft. Das Murtal“ will 15 Murtaler Gemeinden zur „Aichfeld-Stadt“ zusammenlegen.

Am Freitag stellte die Initiative rund um die Firmenareale ihrer 64 Partnerbetriebe im Murtal 500 Ortstafeln mit der Aufschrift „Aichfeld-Stadt“ auf und sorgte damit für Diskussionsstoff.

"Aichfeld-Stadt" - Ortstafel

"Kraft. Das Murtal"

„Aichfeld-Stadt“ hätte mehr als 52.000 Einwohner

Von Kobenz bis Judenburg

Für die Initiatoren liegen die Gründe für einen Zusammenschluss der 15 Gemeinden von Kobenz über Knittelfeld, Spielberg, Zeltweg bis nach Judenburg aber auf der Hand: Dadurch würde die zweitgrößte Stadt der Steiermark mit mehr als 52.000 Einwohnern entstehen.

Laut Heinz Bartelmuss, dem Sprecher von „Kraft. Das Murtal“, würde man mit der „Aichfeld-Stadt“ jährlich zusätzliche 14 Millionen Euro aus dem Finanzausgleich lukrieren können: „Das wurde errechnet, wenn sich hier die 15 Orte, die wir vorgeschlagen haben, zusammen täten, und mit diesem Geld könnte man schon einiges machen.“

Weniger Abwanderung, mehr Wirtschaftskraft

Durch die „Aichfeld-Stadt“ soll der Trend zur Abwanderung aus dem Murtal gestoppt und die Wirtschaftskraft erhöht werden: „Man könnte eine Ballungszentrum schaffen, das schon auch eine gewisse Sogwirkung hätte und dadurch vor allem junge Leute in der Region halten oder sie wieder zurück in die Region holen“, so Bartelmuss.

Realisierung bis 2020?

Der Sprecher der Initiative hofft auf eine Realisierung bis 2020: „Wir sehen das völlig unabhängig von Parteipolitik, für uns stehen wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund. Aber ich denke schon, dass da ein Umdenkprozess stattfindet, und wer kann sich schon diesen Argumenten verschließen: Wir sind alle internationalen Wettbewerb, auch die Kommunen kämpfen ums Geld, und ich denke, dass da schon mehr und mehr Aufgeschlossenheit kommt.“ Am 15. Juni will man bei einer Bürgermeisterkonferenz die Ortschefs in die genauen Pläne einweihen.

Von Seiten der Landespolitik gibt es ab Ende Juni wieder Gespräche zum Thema Gemeindefusionen. Geht es nach der steirischen ÖVP, könnte das deutsche Bundesland Sachsen als Vorbild gelten, wo die Zahl der Gemeinden deutlich verringert wurde - mehr dazu in Gemeindereform: Vorbild Sachsen.

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