MedUni: Frauen schlechter bei Aufnahmetest

Beim heurigen Aufnahmetest zum Medizinstudium in Graz schnitten die weiblichen Bewerber erneut schlechter ab als ihre männlichen Kollegen - so erhalten 154 Frauen und 210 Männer einen der begehrten Studienplätze.

Laut der vorliegenden provisorischen Reihungsliste nach dem jüngsten Aufnahmetest für das Medizinstudium an der Grazer medizinischen Universität liegen die Frauen - gleich wie zwei Jahre zuvor - wieder deutlich hinter den Männern.

Menschen in Saal

ORF

Anfang Juli traten 1.686 aus dem In- und Ausland zum Zulassungstest zum Medizinstudium an

Dreiviertel der Plätze an Österreicher

In der Gruppe der Bewerber mit österreichischem Maturazeugnis erhalten trotz 57 Prozent weiblicher Beteiligung nur 43 Prozent der Frauen einen Platz. Dabei sind Dreiviertel der Studienplätze für inländische, 20 Prozent für Bewerber aus der Europäischen Union und fünf Prozent für Kandidaten aus Drittstaaten vorgesehen.

Mehr als die Hälfte Frauen

Insgesamt traten bei dem Eignungstest Anfang Juli 1.686 Bewerber an, davon waren 56,5 Prozent weiblich, so Hans Dieter Dimai, Vizerektor für Studium und Lehre an der Med-Uni Graz. Diese Prozentzahl entspräche auch dem Frauenanteil der Gruppe mit einem österreichischen Maturazeugnis.

Über 70 Deutsche kommen

Von den 78 zu vergebenden Plätzen aus anderen EU-Mitgliedstaaten ging mit 72 aufgenommenen Kandidaten der Großteil an deutsche Mitbewerber. Das beste Testergebnis wurde aber von einem Österreicher erzielt.

Dreiteiliger Test

Bei dem Test müssen sich die Teilnehmer drei Teilen unterziehen: Einem naturwissenschaftlichem Bereich, einem Bereich mit medizinrelevantem Grundlagenwissen und Textverständnis sowie einem mit psychosozialer Kompetenz. Wobei im physikalischem Teil die Männer zum wiederholten Male bessere Ergebnisse lieferten als die Frauen - sie schnitten fast doppelt so gut ab.

Beide Geschlechter fördern

Der Vizerektor erklärt sich die Ergebnisse so, dass grundsätzlich beide Geschlechter gleich leistungsfähig sind, Männer sich aber anscheinend mehr mit dem Bereich der Naturwissenschaften vor der Prüfung auseinandersetzen würden. Dimai appelliert auch an die Schulen, „beiden Geschlechtern gleiche Grundbedingungen für das spätere Studium und Berufsleben zu bieten.“

Neuer Test ab Herbst 2013

Ab Herbst nächsten Jahres soll es ein anderes Testverfahren geben, die medizinischen Universitäten in Graz, Wien und Innsbruck erarbeiten gerade die neuen Testmodulitäten. Für Dimai wäre es besonders wichtig, auch die sozialen und kognitiven Fähigkeiten der Kandidaten besser prüfen zu können.

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