MedUni: Frauen schlechter bei Aufnahmetest
Laut der vorliegenden provisorischen Reihungsliste nach dem jüngsten Aufnahmetest für das Medizinstudium an der Grazer medizinischen Universität liegen die Frauen - gleich wie zwei Jahre zuvor - wieder deutlich hinter den Männern.
ORF
Dreiviertel der Plätze an Österreicher
In der Gruppe der Bewerber mit österreichischem Maturazeugnis erhalten trotz 57 Prozent weiblicher Beteiligung nur 43 Prozent der Frauen einen Platz. Dabei sind Dreiviertel der Studienplätze für inländische, 20 Prozent für Bewerber aus der Europäischen Union und fünf Prozent für Kandidaten aus Drittstaaten vorgesehen.
Mehr als die Hälfte Frauen
Insgesamt traten bei dem Eignungstest Anfang Juli 1.686 Bewerber an, davon waren 56,5 Prozent weiblich, so Hans Dieter Dimai, Vizerektor für Studium und Lehre an der Med-Uni Graz. Diese Prozentzahl entspräche auch dem Frauenanteil der Gruppe mit einem österreichischen Maturazeugnis.
Über 70 Deutsche kommen
Von den 78 zu vergebenden Plätzen aus anderen EU-Mitgliedstaaten ging mit 72 aufgenommenen Kandidaten der Großteil an deutsche Mitbewerber. Das beste Testergebnis wurde aber von einem Österreicher erzielt.
Dreiteiliger Test
Bei dem Test müssen sich die Teilnehmer drei Teilen unterziehen: Einem naturwissenschaftlichem Bereich, einem Bereich mit medizinrelevantem Grundlagenwissen und Textverständnis sowie einem mit psychosozialer Kompetenz. Wobei im physikalischem Teil die Männer zum wiederholten Male bessere Ergebnisse lieferten als die Frauen - sie schnitten fast doppelt so gut ab.
Beide Geschlechter fördern
Der Vizerektor erklärt sich die Ergebnisse so, dass grundsätzlich beide Geschlechter gleich leistungsfähig sind, Männer sich aber anscheinend mehr mit dem Bereich der Naturwissenschaften vor der Prüfung auseinandersetzen würden. Dimai appelliert auch an die Schulen, „beiden Geschlechtern gleiche Grundbedingungen für das spätere Studium und Berufsleben zu bieten.“
Neuer Test ab Herbst 2013
Ab Herbst nächsten Jahres soll es ein anderes Testverfahren geben, die medizinischen Universitäten in Graz, Wien und Innsbruck erarbeiten gerade die neuen Testmodulitäten. Für Dimai wäre es besonders wichtig, auch die sozialen und kognitiven Fähigkeiten der Kandidaten besser prüfen zu können.
Link:
- Aufnahmeverfahren (Med-UniGraz)