Graz-Wahl: Wahlkampf hat begonnen

In Graz hat am Mittwoch offiziell der Wahlkampf zur Gemeinderatswahl am 25. November begonnen: ÖVP, KPÖ und Freiheitliche stellten ihre Kampagnen, Kandidaten und Parteiinhalte vor.

Grazer Uhrturm

APA/Barbara Gindl

Graz wählt am 25. November einen neuen Gemeinderat

Unter das Motto „Graz anders denken“ stellt die ÖVP ihren Wahlkampf: Das Wahlprogramm wurde in einer 51-seitigen Broschüre zusammengefasst, und Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) sieht dieses Programm nicht nur als Auftrag an die Politik, sondern an jeden einzelnen: „Da drin ist eine Handlungsanleitung für die Politik - was haben wir zu tun - was könnte die Wirtschaft tun, und was kann jeder einzelne Mensch beitragen, damit wir ein anderes Graz bekommen.“

Nagl: „Morgen soll besser sein als Gestern“

Unter anderem setzt die ÖVP auf flexiblere Öffnungszeiten in den Kinderbetreuungseinrichtungen, auf die tägliche Turnstunde an den Grazer Pflichtschulen, und der Bürgermeister wünscht sich in Graz eine Internet-Universität, damit Berufstätige relativ einfach die Chance haben, neben dem Job auch ein Studium zu absolvieren.

Nagls Wunschvorstellung ist: „Ich möchte Graz zu einem Ort machen, wo das Morgen immer besser ist als das Gestern.“ Mit welchen Personen die ÖVP in die Wahl gehen wird, steht allerdings noch nicht fest: Die genaue Liste wird erst am Donnerstag beschlossen; fix ist nur, dass neben Nagl auch die derzeitigen ÖVP-Stadträte wieder an den Start gehen.

Eustacchio will wirtschaftliche Signale setzen

Hier sind die Freiheitlichen schon weiter: FPÖ-Spitzenkandiat Mario Eustacchio präsentierte bereits am Mittwoch seine Kandidaten. Auf den ersten zehn Listenplätzen sind diesmal drei Frauen zu finden, dazu drei Burschenschaftler, zudem setzt man auch auf einen hohen Anteil an Selbstständigen - für Eustacchio ein klares Signal: „Signal bedeutet, dass wir in einer Stadt leben, die sehr stark verschuldet ist, und wir setzen den Fokus sehr stark auf Wirtschaftlichkeit, weil wir Anreize bieten müssen, damit die Wirtschaft floriert, damit wir auf der anderen Seite Kosten reduzieren können und damit wir das wirtschaftliche Ruder wieder in der Hand haben und nicht in ein Desaster steuern.“

Kahr setzt auf Sozialpolitik

Während die FPÖ eher neu auf Wirtschaft und Finanzen setzt, gibt es bei der KPÖ altbekannte Themen, sagt Spitzenkandidatin Elke Kahr: „Wir sind mittlerweile aus meiner Sicht in der Stadt Graz die einzige glaubwürdige Partei, die Sozialpolitik nicht nur ernst nimmt, sondern auch Vorschläge eingebracht hat, die auch von den anderen Parteien aufgegriffen und umgesetzt worden sind. Und wir sind die einzige Partei, die den arbeitenden Menschen, den Pensionisten, Erwerbslosen und auch jungen Menschen eine politische Heimat gibt.“

So ist Kahr besonders stolz darauf, dass es zwei Jugendkandidaten auf der KPÖ-Gemeinderatswahlliste weit nach vorne geschafft haben: Mit Martina Thomüller etwa kandidiert eine 21-jährige Bäckerin auf dem fünften Platz der Kommunisten.

Die Grünen eröffnen ihren Intensivwahlkampf am Donnerstag mit einem „bunten Fest“ im Joanneumsviertel, und das BZÖ plant erst für den 20. Oktober seinen offiziellen „Take off“, den man am Ende der Klausur des Parlamentsklubs im Hotel Wiesler zelebriert. Die SPÖ präsentierte ihre Kandidatenlite bereits vergangene Woche - mehr dazu in SPÖ: Mit neuen Gesichtern in die Graz-Wahl (2.10.2012).

209.720 Wahlberechtigte

Bei der Grazer Gemeinderatswahl am 25. November sind exakt 209.720 Personen stimmberechtigt - mehr dazu in Stimmberechtigt ab 16 Jahren; sie können sich voraussichtlich unter zehn Listen entscheiden - mehr dazu in Nagl sucht schnelle Entscheidung (11.9.2012).

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