Bau des Koralmtunnels schneller als geplant

Der Bau des Koralmtunnels geht schneller voran als geplant, und mit dem Einsatz zweier Vortriebsmaschinen ab 2013 hofft man auf noch schnelleren Vortrieb. Die Maschinen erzielen eine bis zu dreifach höhere Leistung als die bisherigen Sprengungen.

Rund 33 Kilometer lang werden die Röhren des Koralmtunnels im Endausbau sein. Auf steirischer Seite hält man derzeit bei rund fünf Tunnelkilometern, erarbeitet durch mühsame Sprengarbeiten - trotzdem geht der Bau schneller voran, als geplant: Es wurden noch keine Zeitreserven verbraucht.

„Koralm-Mauli eins und zwei“

„Dementsprechend sind wir etwa ein bis zwei Monate im Zeitvorsprung, und das nach etwa zwei Jahren Bauzeit, die wir hier auf diesem Baulos haben“, sagt Gerhard Harer, Projektleiter der ÖBB. Dieser Zeitvorsprung soll schon bald noch größer werden, denn ab nächstem Jahr kommen statt der Sprengarbeiten zwei Maschinen zum Einsatz - mehr dazu in Koralmtunnel: Maschine „fräst“ sich durch Berg. Die erste Maschine startet im Jänner, die zweite im Frühjahr; getauft wurden sie auf Koralm-Mauli eins und zwei.

Koralm Mauli Vortriebmaschine

ORF

Am Bohrkopf der Vortriebsmaschine sind insgesamt 80 Meißel befestigt

Bis zu 20 Tunnelmeter am Tag

Eine Tunnelvortriebsmaschine wird derzeit in der Nordröhre montiert. Der Bohrkopf hat einen Durchmesser von rund zehn Metern, sagt Bauleiter Manfred Köpf: „Bei der Maschine mit der Nachlaufeinrichtung kommen wir auf zirka 2.000 Tonnen. Die gesamte Anlage ist ungefähr 160 Meter lang, und am Bohrkopf sind etwa 80 Stück Meißel befestigt. Damit erreichen wir sicher das Doppelte an Leistung, unter Umständen sogar das Dreifache.“ Das heißt: Eine Maschine schafft am Tag im Schnitt 15 bis 20 Tunnelmeter.

25 Millionen Euro pro Maschine

Eine Maschine kostet 25 Millionen Euro. Tunnelvortriebsmaschinen in dieser Größe kommen in Österreich erstmals zum Einsatz. 2016 sollen sich die steirische und die Kärntner Seite schließlich treffen, 2023 bereits die ersten Züge durch den Koralmtunnel fahren. 300 Mitarbeiter arbeiten derzeit am Bau; ihre Zahl soll sich noch verdoppeln.

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