„Mauli“ im Koralmtunnel gestartet

Die erste Tunnelvortriebsmaschine „Mauli I“ ist am Dienstag in Betrieb genommen worden. Pro Tag wird sich der Koloss etwa 27 Meter in den Berg vorarbeiten. Bis spätestens 2023 soll der erste Zug durch den Tunnel fahren.

Viel Prominenz aus Politik und Bauwirtschaft haben sich am Dienstag im Koralmtunnel versammelt. Die Frau des Bundespräsidenten, Margit Fischer, hat als Tunnelpatin das Andrehen der riesigen Tunnelvortriebsmaschine Koralm-Mauli eins übernommen. „Ich wünsche allen Baubeteiligten Wohlergehen, Gesundheit und dass alle Erwartungen, die in den Koralmtunnel gesetzt werden, in Erfüllung gehen mögen. Glück auf“, sagte Margit Fischer am Dienstag.

Der Koralmtunnel wird nach Fertigstellung 33 Kilometer lang sein.

Bohrmaschine beschleunigt Bau enorm

Die Koralm-Maulis I und II sollen den Baufortschritt des Tunnels enorm beschleunigen - mehr dazu in Bau des Koralmtunnels schneller als geplant. An die 2.000 Tonnen wiegt die 160 Meter lange Maschine. Der Bohrkopf misst im Durchmesser zehn Meter und ist mit 80 Meißel ausgestattet, die sich durch den Stein bohren. Die Maschine ist doppelt bis dreimal so schnell wie der konventionelle Tunnelvortrieb.

„Mit diesem Schritt starten wir gewissermaßen in die Königsetappe beim Tunnelbau. Es ist vergleichbar mit dem Radfahren, da hebt man sich die Bergstrecke quasi auch bis zum Schluss auf“, sagt der Vorstandsdirektor der ÖBB-Infrastruktur AG Franz Bauer.

Koralm Mauli Vortriebmaschine

ORF

Mit nur 15 Zentimetern Abweichung wird die Tunnelvortriebsmaschine bohren.

„Meilenstein für eine hochmoderne Bahninfrastruktur “

Für den steirischen Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) ist die Inbetriebnahme ein weiterer Meilenstein auf dem Gebiet der hochmodernen Bahninfrastruktur und auch für die baltisch-adriatische Achse bedeutend. „Den meisten ist noch gar nicht bewusst, was das für die nächsten Generationen nicht nur im Personenverkehr bedeutet, sondern auch für den Wirtschaftstandort im Süden, die Steiermark als Industrieland und Kärnten. Jährlich rechnen wir mit einer Wertschöpfung von 180 Mio. Euro.“

„Baustellen bedeuten Zukunft“

Der Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) betonte, wie wichtig der Bau des Koralmtunnels für beide Bundesländer sei: „Baustellen bedeuten Zukunft, Baustellen bedeuten Technik, Baustellen bedeuten, dass Menschen Arbeit haben und Baustellen bedeuten auch Zuversicht. Wo nichts gebaut wird, gibt es keine Zukunft. Andere mögen Golfplätze lieber haben, ich liebe Baustellen.“ Seit Dienstag bohrt Mauli I in der Nordröhre, die Zweite Maschine wird in etwa zwei Monaten den Betrieb aufnehmen.

Link: