Formel 1 in Spielberg: Pferdefuß Genehmigungen

„Allen behördlichen Genehmigungen vorausgesetzt“ soll nächstes Jahr in Spielberg wieder ein Formel 1-Rennen stattfinden. Allerdings: Im UVP-Bescheid ist das Rennen nicht geklärt, und auch das Lärmkontingent könnte Probleme machen.

Im kommenden Jahr - und in weiterer Folge bis 2020 - soll wieder ein Formel 1-Rennen am Red Bull-Ring in Spielberg stattfinden - „alle für den Red Bull-Ring erforderlichen behördlichen Genehmigungen vorausgesetzt“, lautet es in der Aussendung von Red Bull am Dienstag - mehr dazu auch in Formel 1 feiert Comeback in Spielberg und in Comeback nach elf Jahren (sport.ORF.at).

UVP: Formel 1 weder erlaubt noch verboten

Die Situation rund um das Gastspiel der Königsklasse des Motorsport in der Obersteiermark änderte sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder - mehr dazu auch in Die Formel 1 in Österreich von 1964 bis heute - und auch im rechtskräftigen UVP-Bescheid des Landes sind Formel 1-Rennen weder ausgeschlossen noch erlaubt: Sie seien schlicht nicht erwähnt, da sie zum Zeitpunkt der Ausstellung kein Beurteilungskriterium gewesen seien, heißt es dazu aus dem Büro des zuständigen Umweltlandesrates Gerhard Kurzmann (FPÖ).

Fragezeichen Lärmkontigent

Anrainer-Ombudsmann Karl Arbesser äußerte jedenfalls schon Bedenken: Er wisse nicht, wie der Grand Prix mit dem aktuellen Bescheid für den Red-Bull-Ring „funktionieren“ solle. Vor allem Beschränkungen beim Lärm sowie Zuschauerzahlen seien zu berücksichtigen.

Der UVP-Bescheid beinhaltet zwar ein Lärmkontingent, ob dieses durch die Formel 1 gesprengt würde, kann das Land aber noch nicht sagen. Für die Abhaltung eines Formel 1-Rennens braucht es eine veranstaltungsrechtliche Genehmigung, für welche die Bezirkshauptmannschaft Murtal zuständig sei - und in dieser Genehmigung wird dann auch die Lärmthematik behandelt.

Fragezeichen Zuschauerkontigent

Was die Zuschauerbeschränkung angeht, hob die Bezirkshauptmannschaft Murtal diese erst kürzlich von 25.000 auf 40.000 pro Renntag - mehr dazu auch in Mehr Besucher auf Red Bull-Ring erlaubt (29.4.2013); doch auch diese Zuschauerzahl wäre für einen Grand Prix noch dürftig. Die Behörden rechnen mit entsprechenden Änderungsanträgen - mehr dazu auch in Comeback birgt viel Zündstoff (sport.ORF.at).

Hotelsituation wohl kein Fragezeichen mehr

Die Hotelsituation dürfte dagegen mittlerweile kein Problem mehr sein, nachdem Bernie Ecclestone diese noch vor wenigen Monaten als Hindernis bezeichnet hatte - mehr dazu in Zu wenige Hotelbetten (sport.ORF.at, 9.1.2013). Der Tourismusobmann des Murtals, Karl Schmiedhofer, meint: „Dietrich Mateschitz hat ja einige Betriebe in Zeltweg und rund um den Ring in Spielberg-Murhof, in Seckau bereits ausgebaut. In der Region rund um den Ring haben sich die Betten sicher verdoppelt.“

Schmiedhofer geht davon aus, dass Mateschitz die Genehmigungen längst geklärt hat: „Wir haben den Dietrich Mateschitz und Red Bull als verlässlichen Partner kennen gelernt, und sie können mir glauben, die machen keine Aussendung, wenn das nicht schon fixiert oder sicher möglich ist.“

Ähnliches hört man auch vom Spielberger Bürgermeister Manfred Leger: „Ich bin der festen Überzeugung, dass alle zuständigen Stellen und Behörden an einem Strang ziehen, dass die Formel 1 2014 nach Spielberg zurückkehren kann, und ich bin überzeugt davon, dass Red Bull nicht ohne Grund eine Presseaussendung in diese Richtung macht.“

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