Wettaffäre Taboga erfasst die Steiermark

Immer weitere Kreise zieht die mutmaßliche Wettbetrugsaffäre rund um den ehemaligen Fußballprofi Dominique Taboga. Insgesamt gibt es eine Liste von 17 bis 19 verdächtigen Spielen, davon zwölf in der Steiermark.

Wetten auf Spielausgang, Corner oder Elfmeter: Seit 2004 sollen 17 bis 19 Spiele manipuliert worden sein. Der Ex-Grödig-Profi und ehemalige KSV-Kapitän Dominique Taboga war offenbar an bundesweiten Spielmanipulationen beteiligt - anfangs noch für den DSV Leoben, danach in Kapfenberg und eben auch beim SV Grödig - mehr dazu auch in Wettaffäre Taboga weitet sich aus (sport.ORF.at). Grödig hat sich mittlerweile auch vom Steirer Thomas Zündel getrennt - mehr dazu in Grödig wirf nächsten Spieler raus (sport.ORF.at).

KSV-Präsident: „Ein ganz herbe Geschichte“

Allein neun Mal steht der Name Kapfenberg auf der Liste der verdächtigen Spiele - dementsprechend geschockt reagierte KSV-Präsident Erwin Fuchs: „Das ist natürlich eine ganz herbe Geschichte, und wenn das so ist, wie es in den Medien steht, dass Dominique Taboga seit Beginn seiner Karriere in Leoben mit diesen Dingen begonnen hat, dann ist das schon dramatisch, das muss man erst einmal aushalten.“

Für den Präsidenten könnte der sportliche Abstieg des KSV im Jahr 2012 auch eine Folge der Wettmanipulationen gewesen sein: „Ich mach’ mir da keine großen Hoffnungen, dass wir da irgendwelche Entschädigungen zurückbekommen, aber zumindest moralisch: Dass die Öffentlichkeit sieht, dass wir das Opfer sind und nicht die sogenannten Beschuldigten, das ist ganz wichtig“, so Fuchs.

Symbolbild Wettskandal

APA/dpa/Martin Gerten

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Die drei von Taboga angeblich bestochenen Spieler im KSV-Kader beteuerten laut Fuchs noch einmal ihre Unschuld; dennoch wurde die gesamte Mannschaft ein weiteres Mal über den Wettbetrug aufgeklärt.

Rinner fordert „Anti-Betrugserklärung“

Beim ÖFB möchte man jetzt in die aktive Rolle treten und fordert Akteneinsicht bei der Staatsanwaltschaft Salzburg. Die Liga wiederum kündigt Schulungsmaßnahmen an: Die Klubs müssten weiter informiert werden, so Bundesliga-Präsident Hans Rinner, der zudem von jedem Profi-Klub und jedem Spieler eine Art Anti-Betrugserklärung einfordert: „Ob irgendjemand in der Vergangenheit von möglichen Wettmanipulanten angesprochen worden ist - wir fordern das schriftlich so rasch wie möglich ein, um hier sicher zu gehen, dass darüberhinaus keine Verdachtsmomente bestehen.“

Im Falle einer Manipulation wird es entsprechende Strafen geben, so Rinner, der von einem großen Imageschaden des heimischen Fußballs spricht.