Müll als wirtschaftliche Zukunftschance

Dass ein großes ökologisches Problem auch eine große ökonomische Chance sein kann, wird beim steirischen Müll deutlich: Eine neue Studie zeigt, dass Müll und dessen Verarbeitung in der Steiermark einen erheblichen Wirtschaftsfaktor darstellen.

Über 500.000 Tonnen Müll fallen jedes Jahr in der Steiermark an - Problemstoffe und Elektroaltgeräte noch gar nicht eingerechnet.

Seitinger: „Wollen wirklich großes Geld verdienen“

Doch mittlerweile wurde Müll zu einem der wichtigsten Rohstoffe, so Landesrat Johann Seitinger (ÖVP), zuständig für die steirische Abfallwirtschaft: „Wir wollen mit unserem Abfall-Know-How, aber auch mit unserer Technologie, die wir im Hintergrund entwickeln, Geld verdienen, wirklich großes Geld verdienen.“

Die neue Studie von Joanneum Reserch im Auftrag des Landes zeige deutlich, so Seitinger, dass mit dem Produkt Müll Wertvolleres passieren müsse, als es einfach zu deponieren oder zu verbrennen, „und es ist auch Teil dieser Studie, dass wir mit unserem System des Sammelns, des Behandelns und des Wiederverwertens, 90 Prozent des gesamten Wertschöpfungspotentiales im Land lassen“, so Seitinger.

Müllverwertung

ORF

Die Bruttowertschöpfung der steirischen Abfallwirtschaft beträgt rund 290 Millionen Euro im Jahr

Tausende Arbeitsplätze

Demnach sind knapp 140 Unternehmen in der Steiermark im Bereich der Abfallwirtschaft tätig, und das schaffe sichere Arbeitsplätze, sagt Daniela Müller-Mezin, Fachgruppen-Obfrau der Abfallwirtschaft in der Wirtschaftskammer: „Wir haben 2.620 Erwerbstätige in der steirischen Abfallwirtschaft, indirekt ergibt das 4.700 Arbeitsplätze, eine Bruttowertschöpfung von 290 Millionen Euro im Jahr, und das ist schon sehr beachtlich.“

Heute an morgen denken

Die Weltbevölkerung steigt rasant an, bald wird die Zehn-Milliarden-Grenze erreicht sein - dadurch steigen auch der Rohstoffbedarf und das Abfallaufkommen extrem an. Schon heute müsse man sich darauf vorbereiten und an einen nachhaltigen Umgang denken, so Landesrat Seitinger: In der Steiermark gäbe es etwa ein Projekt mit der Montanuniversität Leoben, bei dem Altdeponien wieder geöffnet werden sollen, damit der dort deponierte Müll gut verwertet werden kann.

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