Neurodermitis: Neue Cremen und Umfrage
APA/dpa/Oliver Berg
Neurodermitis ist eine juckende, schmerzhafte Hautkrankheit, die nur einzelne Stellen, aber auch den ganzen Körper und das Gesicht betreffen kann. Neurodermitis - ein chronisches nässendes Ekzem - ist genetisch vorbestimmt, wird also vererbt. Oft in Zusammenhang mit Heuschnupfen und allergischem Asthma.
25 Prozent der Kinder betroffen
Meistens tritt Neurodermitis schon im frühen Kindesalter auf, sagt der Dermatologe Peter Komericki, vom LKH-Graz. Fakt sei, „dass im ersten Lebensjahr etwa 25 Prozent der Kinder in Österreich betroffen sind. Die Ausprägung der Erkrankung kann von sehr gering bis sehr stark sein. Die 25 Prozent lassen sich im Hinblick auf das Erwachsenenalter nicht mehr nachweisen. Dort sind maximal ein bis drei Prozent betroffen.“
Neue Cremen auch zur Prophylaxe
Bei schweren Schüben behandelt man Neurodermitis oft mit Cortison. Es gebe aber neue Wirkstoffe in Cremen, die kein Cortison enthalten. Diese könne man über die Akutphase hinaus verwenden, so der Dermatologe. „Man könnte diese Präparate über einen längeren Zeitraum auch zur Schubprophylaxe verwenden - deswegen sind sie auch entwickelt worden. Man kann betroffenen Stellen wie Ell- oder Kniebeugen zwei Mal pro Woche behandeln“, so Komericki. Allgemein sei wichtig, das Kind nicht lange zu baden, sondern nur kurz zu duschen und es zusätzlich zur Therapie mit einer rückfettenden Creme zu pflegen.
Apothekerkammer startet Umfrage
Die österreichische Apothekerkammer startet zu Neurodermitis jetzt eine anonyme Eltern-Umfrage. Man möchte herausfinden, wie man die Betroffenen am besten unterstützen könnte - etwa durch Schulungen über medizinische Grundkenntnisse zur Krankheit, zur Behandlung und Ernährung. Solche Kurse werden in Deutschland bereits angeboten. Fragebögen liegen auch in allen steirischen Apotheken auf, die Teilnahme ist anonym und kostenlos.