Asyl: Verein Zebra unterstützt Gemeinden

Abseits von Flüchtlingsquote und diskutierter Gemeindequote wollen einige steirische Gemeinden helfen und Flüchtlingen eine Unterkunft bieten. Unterstützung bei der Organisation und in Rechtsfragen bekommen sie vom Verein Zebra.

Viele Flüchtlinge haben Schreckliches erlebt, oft Familienmitglieder und sämtliche Besitztümer verloren. Rund 50 steirische Gemeinden haben sich innerhalb des vergangenen Jahres beim Verein Zebra gemeldet, weil sie genau diesen Menschen eine Unterkunft und ein Stück Normalität bieten wollen.

Gespräche dort, wo Bedarf ist

„Wir bereiten Informationsabende vor. Wir führen Gespräche mit den Bürgermeistern, mit Vereinen, aber natürlich auch mit Ärzten, mit dem Nahversorgungssystem, mit Schulen, mit Kindergärten. Je nachdem, wo der Bedarf ist“, sagte Alexandra Köck vom Verein Zebra.

Beratung für Flüchtlinge und Helfer

Zebra bietet Beratung und Information für Migranten und Flüchtlinge, aber auch für Helfer und solche, die es noch werden wollen. Ziel des Angebotes sei, Aufklärungsarbeit zu leisten, Ängste und Befürchtungen der heimischen Bevölkerung ernst zu nehmen und das Zusammenleben mit Flüchtlingen zu unterstützen, so Köck.

Projekt „Connecting People“

Zu diesem Zweck wurde bereits vor rund zehn Jahren das Projekt „Connecting People“ ins Leben gerufen. „Das ist ein Patenschafts-Modell, wo meist Österreicher mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen eine Patenschaft eingehen - und Patenschaft bedeutet bei uns Beziehung: Paten unternehmen Freizeitaktivitäten, unterstützen bei Ausbildung, bei Wohnungssuche, je nachdem, was erforderlich ist“, erklärte Köck.

Aufnahmestopp und offenen Fragen

Am Freitag präsentierte nicht nur die Regierung ihren Fünfpunkteplan zum Umgang mit der steigenden Zahl an Asylwerbern; zugleich verkündete Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP), dass ab Mittwoch keine neuen Asylwerber mehr im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen unterkommen werden.

Was ab dann mit neu ankommenden Flüchtlingen in Österreich geschehen soll, ist noch offen - mehr dazu in Aufnahmestopp wirft Fragen auf (news.ORF.at). Während das Asylthema nun Regierungssache wird, erfüllt die Steiermark ihre Asylquote derzeit laut Bund nur zu 93 Prozent - stimmt nicht ganz, hieß es am Freitag aus dem zuständigen Ressort, das Kritik an der Berechnung übt - mehr dazu in Asyl: Kritik an Quotenberechnung des Bundes (31.7.2015).

Referendum in Gabcikovo

Vor gut zwei Wochen hat sich die Slowakei in einem Abkommen mit Österreich bereit erklärt, 500 Flüchtlinge aus Traiskirchen aufzunehmen. Diese sollen in der südslowakischen Gemeinde Gabcikovo untergebracht werden, doch ein Großteil der Einwohner ist laut Bürgermeister Ivan Fenes dagegen. In einem Referendum lässt die Gemeinde nun über die Unterbringung der Flüchtlinge abstimmen - mehr dazu in Gabcikovo führt Referendum durch (news.ORF.at).

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