Rotes Kreuz betreute 300.000 Flüchtlinge

Die Flüchtlingssituation ist an den steirisch-slowenischen Grenzübergängen über Weihnachten ruhig geblieben. Das Rote Kreuz Steiermark nutzte die Verschnaufpause um Bilanz zu ziehen: Seit September wurden in der Steiermark mehr als 300.000 Flüchtlinge betreut und versorgt.

Polizei, Bundesheer, das Rote Kreuz und die unzähligen freiwilligen Helfer können über Weihnachten etwas zur wohlverdienten Ruhe kommen. An den steirisch-slowenischen Grenzen gibt es derzeit keine Flüchtlinge und auch in den steirischen Notquartieren ist es ruhig, jedes in Graz-Webling steht zum Beispiel leer.

Grenze Spielfeld Flüchtlinge

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Zu Weihnachten gab es am Grenzübergang Spielfeld keine Flüchtlinge

Weihnachtsgottesdienst an der Grenze

Am Grenzübergang Spielfeld versehen an den Weihnachtsfeiertagen nur wenige Bundesheersoldaten Dienst. Die Umgestaltung des neuen Registrierungs- und Kontrollbereichs macht Pause, auch rund um den viel diskutierten Grenzzaun kehrte Ruhe ein. Weitergebaut wird erst im nächsten Jahr, die zuständige Firma macht Betriebsurlaub. Mehr dazu in Grenzmanagement in Spielfeld im Testbetrieb (23.12.2015). Am Heiligen Abend besuchten Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) die Sammelstelle in Spielfeld um den diensthabenden Einsatzkräften mit Geschenkskörben ihren Dank auszusprechen. Unter anderem sorgte ein kurzer Gottesdienst vorübergehend für Weihnachtsstimmung.

Grenze Schützenhöfer Weihnachten

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Weihnachtsgottesdienst an der Grenze mit Schützenhöfer und Kampus

Mehr als 120.000 Stunden Hilfe geleistet

Im September verlagerte sich der Flüchtlingsstrom in die Steiermark. Täglich kamen tausende schutzsuchende Menschen über Slowenien in die Steiermark. Valentin Krause vom Roten Kreuz Steiermark spricht von einer enormen Herausforderungen in den vergangenen vier Monaten für alle Einsatzorganisationen und für alle freiwilligen Helfer. "Es war ein enormes Ausmaß an Engagement und Hilfsleistung erforderlich. Wir haben mehr als 300.000 Flüchtlinge betreut und in dieser Akutphase mehr als 120.000 Stunden investiert.

Keine Einschränkungen im Normalbetrieb

Neben dem Flüchtlingseinsatz mussten auch die anderen Dienstleistungen beim Roten Kreuz aufrecht erhalten bleiben, so Valentin Krause. Die Arbeit rund um die Flüchtlingssituation wurde mitabgewickelt: „Es hat keinerlei Einschränkungen im Rettungs- und Krankentransportdienst gegeben. Auch im Blutspendedienst, im Pflegedienst und in der Sozialhilfe war unsere tägliche Arbeit gefordert. Mit Hilfe der steirischen Bevölkerung konnten wir das alles bewältigen.“

Gerüstet für den nächsten Flüchtlingsstrom

Die Verschnaufpause rund um Weihnachten sei für jeden einzelnen Helfer besonders wichtig, es seien sicher vier sehr belastende Monate gewesen, so Valentin Krause. Dennoch gilt es nun, sich auf einen nächsten möglichen Flüchtlingsansturm im Frühjahr vorzubereiten: „Als Einsatzorganisation ist es unsere Aufgabe, dass wir ohnehin auf alle Eventualitäten vorbereitet sein müssen, das sind wir auch. Selbstverständlich ist es aber auch so, dass wir in dieser Ruhephase hinter den Kulissen alle notwendigen Strukturen geschaffen haben um im Februar, März - oder wann auch immer - auf diese Strukturen zurückgreifen zu können.“

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