Eiseskälte: Zahl der Hilfsbedürftigen steigt

Die eisigen Temperaturen der vergangenen Tage setzen vor allem jenen Menschen zu, die kein warmes Zuhause haben. Die Obdachlosen- und Sozialeinrichtungen in der Steiermark verzeichnen verstärkten Zulauf.

Die Kälte hat die Steiermark nach wie vor im Griff - mehr dazu in Kälte hält Steiermark in Atem. In Graz sind etwa die acht Notschlafstellen und Dauerherbergen zu 100 Prozent und mehr ausgelastet. Die Caritas betreut in der Steiermark im Jahr 20.000 Menschen, 60 Prozent sind Österreicher.

Viele brauchen Hilfe

Jetzt wo die Temperaturen auf bis zu minus 20 Grad gesunken sind gebe es besonders viele Menschen, die Hilfe brauchen, sagte Iris Eder, Leiterin der Sozialabteilung der Caritas. Besonders viele Anfragen gibt es bezüglich warmer Kleidung, Heizkosten und Heizmaterial.

Probleme mit Heizungen

Menschen die oft nicht einmal das Nötigste zum Leben haben, wohnen auch meist in sanierungsbedürftigen Wohnungen mit undichten Fenstern oder veralteten Heizungen. „Natürlich wird die Heizung dann kaputt wenn man sie braucht, also im Winter, oder es fällt erst im Winter auf. Das Geld für die Reparatur ist nicht vorhanden. Auf der anderen Seite sind auch Rückstände vorhanden, das heißt die Leute haben ihre Raten nicht bezahlt, oft ist die Heizung auch schon abgedreht worden“, so Eder.

Viele brauchen Zeit, bis sie die Hemmschwelle überwinden und für sie oftmals fremde Menschen der Sozialeinrichtungen um Hilfe bitten, sagte Eder.

„Schicken niemanden weg“

Die Notschlafstellen und Dauerherbergen der Vinziwerke seien das ganze Jahr über ausgelastet, aber im Winter gebe es manchmal Platzprobleme, so Mirijam Bauer von Vinzitel.

„Bei uns ist es so, dass auch wenn unsere 25 Betten schon belegt sind, und es kommt jemand, dann schauen wir zuerst, ob andere Einrichtungen einen Platz haben. Wenn wir die Rückmeldung bekommen, alle anderen Einrichtungen sind voll, legen wir Matratzen im Aufenthaltsraum auf. Wir schicken niemanden weg, ohne dass wir wissen, wo derjenige nächtigen kann“, so Bauer.

Höchste Auslastung 2016 im September

Nora Musenbichler von den Vinziwerken sagte, besonders spürbar sei die Armut im vergangenen Jahr gewesen, im September sei mit 110 Prozent Auslastung der Höhepunkt gewesen, so etwas habe man in den vergangenen 15 Jahren noch nie erlebt. Auffällig ist laut Musenbichler, dass auch immer mehr junge Menschen von Armut betroffen sind und Hilfe bei den diversen Sozialeinrichtungen suchen.

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