Special Olympics mit fröhlicher Festivalstimmung

Die Special Olympics in der Steiermark sind nicht nur auf Loipen, Pisten und in Stadien präsent: Die Wettkämpfe wirken sich auch auf die Atmosphäre der Ereignisorte aus, wie ein Lokalaugenschein in Schladming und Graz zeigt.

Im Ortskern von Schladming begegnen einem auf Schritt und Tritt Sportler der Special Olympics, oft Hand in Hand mit ihren jeweiligen persönlichen Betreuern oder in Gruppen mit anderen Delegationsteilnehmern.

Man spürt das Besondere

Meist sind sie fröhlich, neugierig und ausgelassen, man sieht aber auch ernstere und konzentriert wirkende Mienen - dass die Teilnahme an den Spielen für sie etwas besonderes ist, lässt sich jedenfalls unschwer aus den Gesichtern der aus über hundert Nationen stammenden Teilnehmer ablesen. Die Veranstalter taten das ihrige, um die Stadt standesgemäß zu beflaggen und natürlich ausgiebig zu „be-standl’n“.

Special Olympics in Schladming

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Verloren wirkende „Regulär-Urlauber“

Fast schon verloren wirken da die vorwiegend aus Deutschland stammenden „Regulär-Urlauber“, die den moderaten Ski-Normalbetrieb am Laufen halten. Die Kunstschneezunge am bis weit hinauf sonst völlig aperen Fuß der Planai fläzt Mitte März in der wärmenden Frühlingssonne, aus der „Platzhirsch Alm“ wummern die Aprés-Ski-Schrittmacher, auf der Terrasse eines Spirituosenladens schlürfen gut betuchte Touristen Weißwein, das „Schnapslöchl“ ein Stück weiter unten Richtung Bahnhof wartet ebenso auf die Abendstunden wie der benachbarte „Angels Club“, der seinen Besuchern „scharf-heiß-spannende“ Shows und Entertainment verspricht.

Das Geschäft mit den Pins

Unzweifelhaft Mittelpunkt des Special-Olympics-Geschehens in Schladming ist jedenfalls der Hauptplatz - dort steht auch die Zirkuszelt-förmige Hauptbühne. Vor dem Fanartikel-Stand herrscht leichtes Gedränge, ein freundlicher Herr in der türkis-orangefarbenen Special-Olympics-Helferuniform am integrierten Infostand schleckt genüsslich an einer Eiswaffel. Das Geschäft mit den Fanartikel laufe hervorragend, sagte er auf Anfrage der APA; vor allem die unscheinbaren Special-Olympics-Pins hätten es Gästen aus Asien besonders angetan, auch sei der Tauschhandel mit den verschiedenen Motiven offenbar ein reger.

Fan

Special Olympics

Insgesamt seien 11.000 verschiedene Artikel bestellt worden, so Gerald Seebacher, der außer dem Stand am Schladminger Hauptplatz auch einen Shop in der Ramsau und in Graz aufgestellt hat. Davon seien 4.000 Stück schon im Vorfeld der Winterspiele online verkauft worden, an den ersten zwei Tagen dürften seinen Schätzungen zufolge zwischen 3.000 und 3.500 weitere Stück über die Kassentische der Shops gewandert sein.

Special Olympics in Schladming

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Auch im Speisezelt herrscht reges Treiben

Aber nicht nur die Athleten mit verschiedenen mentalen Beeinträchtigungen, sondern auch die örtlichen Branchen profitieren: Die Hotellerie in der Stadt Schladming ist vollkommen ausgebucht, selbst Funktionäre und Hilfspersonal müssen sich teilweise mit unpraktisch entlegenen Quartieren begnügen, zum Teil auf halbem Weg nach Radstadt oder Stainach-Irdning.

Volksfeststimmung auch auf dem Grazer Hauptplatz

Aber auch in Graz herrscht Festivalstimmung: Vor der Bühne auf dem Grazer Hauptplatz kommt die Atmosphäre der eines Volksfestes nahe - es wird gesungen, geklatscht, und überall ist die Freude spürbar, so Volunteer Sonja Holzer: „Es ist einfach unbeschreiblich, wenn man die Athleten sieht, wie sie sich anstellen, ihre Medaillen bekommen und über das gesamte Gesicht strahlen. Man wird dann einfach angesteckt und freut sich mit, es reißt einen einfach mit.“

Zahlen und Herzen

Die Special Olympics-Welt-Winterspiele 2017 in Graz, Schladming und Ramsau bringen rund 2.700 Athleten, 1.100 Trainer und etwa 5.000 Familienmitglieder in die Steiermark. Rund 3.000 freiwillige Helfer, 1.200 Ehrengäste und 800 Medienvertreter werden erwartet. Bei rund 1.000 Siegerehrungen werden 4.650 Medaillen - je 1.550 in Gold, Silber und Bronze - vergeben - mehr dazu in Ein Lebkuchenherz als Willkommensgruß.

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