Graz: 16 Hausbewohner nach Brand im Spital
Nur knapp einer Brandkatastrophe dürften die Bewohner eines vierstöckigen Mehrparteienhauses im Grazer Bezirk Gries entgangen sein: In der Küche einer Wohnung im Erdgeschoß war am Nachmittag Feuer ausgebrochen, dichter Rauch verhinderte die einzige Fluchtmöglichkeit über das Stiegenhaus. Als Brandursache werden laut Polizei Semmeln vermutet, die in einem Backofen aufgebacken werden sollten, jedoch vergessen worden sein dürften.
BF Graz
Einige Bewohner riefen aus den Fenstern um Hilfe - das Haus musste evakuiert werden: 16 Personen wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht, drei von ihnen mussten stationär behandelt werden.
„Hätte Tote geben können“
Feuerwehreinsatzleiter Karl Gruber schildert: „Es ist ein Zimmerbrand im Erdgeschoß des Hauses ausgebrochen. Aufgrund dessen ist es zu einer massiven Brand- und Rauchausbreitung in das Stiegenhaus gekommen. Damit gab es keine Möglichkeit für die Bewohner, aus dem Haus zu flüchten. Nach dem Eintreffen wurde die Brandbekämpfung eingeleitet und gleichzeitig die Menschenrettung über Leitern“ - Schiebeleitern und Drehleitern, die laut Gruber auch aus anderen Teilen des Stadtgebiets dazugeholt werden mussten.
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Wäre der Brand in der Nacht ausgebrochen, hätte es, so der Einsatzleiter, Tote geben können: Dann wären viele Bewohner im Schlaf überrascht und möglicherweise von dem starken Brandrauch vergiftet worden.
Sachschaden von weit mehr als 100.000 Euro
Im Einsatz war die Berufsfeuerwehr mit zehn Fahrzeugen und 40 Kräften. Die genaue Schadenssumme wird am Mittwoch ermittelt, den vorläufigen Sachschaden schätzt die Feuerwehr auf weit mehr als 100.000 Euro.
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Sämtliche Wohnungen des Hauses sind nicht mehr bewohnbar: Aufgrund der starken Verrauchung und Beschädigungen wurde ein Benützungsverbot ausgesprochen. Das Sozialamt der Stadt Graz organisierte Ersatzunterkünfte für die Betroffenen.