Pendler: Jeder Dritte holt Förderung nicht ab
Rund 62 Prozent der steirischen Berufstätigen legen pro Tag im Schnitt 94 Kilometer zurück, um zur Arbeit und wieder nach Haue zu gelangen. Der Weg zum Job ist für viele beschwerlich und vor allem teuer, gerade Kleinverdienern kann das teuer zu stehen kommen.
Jeder dritte holt Förderung nicht ab
Laut Pendlerinitiative, die sich für bessere Lebensumstände der steirischen Pendler einsetzt, würden viele nicht über ihre Möglichkeiten bescheid wissen. So holt jeder dritte Pendler seine Förderung nicht ab. Um das zu ändern, verteilte die Initiative im Rahmen eines Aktionstags am Mittwoch auf Bahnhöfen in der Steiermark entsprechendes Infomaterial.
APA/Herbert Neubauer
„Wenig bekannt ist, dass es auch einen Pendlerzuschlag gibt für jene, die keine Steuern zahlen, weil sie zu wenig verdienen. Und dieser Pendlerzuschlag - das ist die erfreuliche Nachricht - beträgt in diesem Jahr, wenn ich jetzt einen Steuerausgleich mache, bis zu 500 Euro“, schildert der Obmann der Pendlerinitiative, Franz Gosch. Diese Steuergutschrift kann, so der Experte, übrigens auch fünf Jahre rückwirkend beansprucht werden.
Vom Ausbau der S-Bahn bis zur Mitfahrbörse
In puncto Kostensenkung sei in den letzten Jahren einiges gelungen: Der Ausbau der S-Bahn zum Beispiel. Aber auch immer mehr Fahrgemeinschaften helfen dabei, Kosten für die Pendler zu senken - allen voran die Mitfahrbörse: „Eine kostenlose Plattform, wo man Fahrgemeinschaften bilden kann. Diese Plattform bietet momentan rund 500 Angebote. Das heißt, es schafft wirklich einen Kostenvorteil, gemeinsam zur Arbeit zu fahren. Wer noch Partner dafür sucht, kann auf diese Mitfahrbörse Steiermark gehen und dort Partnerschaften suchen“, erklärt Gosch.
Einsatz für Topticket und städtische Pendler
Auch für jene 80.000 Menschen, die täglich quer durch die Grazer Stadt pendeln, will man sich engagieren - so wurde eine Studie der Fachhochschule des BFI in Auftrag gegeben, mit deren Ergebnissen man den Ausbau des öffentliches Verkehrs besser argumentieren möchte.
Eine weitere Förderung der Pendlerinitiative wäre das Topticket für Studenten, so der Vorsitzende der Hochschülerschaft Leoben, Joachim Haller. Das Topticket steht derzeit nämlich nur Schülern und Lehrlingen zur Verfügung: „Wenn ein Schüler das Topticket um 106 Euro im Jahr nützt, zahlt er im Jahr ungefähr neun Euro im Monat für seine Mobilität. Ein Student, der von Graz nach Leoben pendelt, zahlt das Zehnfache: 90 Euro. Allerdings nur auf dieser Strecke. Den restlichen Verbund kann er nicht nutzen, um dieses Geld. Man sieht, das ist wirklich eine Diskrepanz, die überbordend ist.“