Ragweed: So frühe Belastung wie noch nie

Ragweed wird Allergiker heuer so früh wie noch nie belasten - laut Pollenwarndienst steht die Ragweed-Saison unmittelbar bevor. Betroffen sind vor allem der Süden und Südosten der Steiermark.

Die Hauptbelastungszeit geht normalerweise von Ende August bis Mitte Oktober - je nachdem, welche Menge an Pollen auch aus den südöstlichen Nachbarländern kommt.

Ragweed Ambrosia Traubenkraut Beifuß

ORF.at

„In der Steiermark hat Ragweed eine ganz gute Verbereitung, leider zu Lasten der Ragweed-Pollenallergiker. Überhaupt sind der gesamte Osten Österreichs und auch der Süden stärker betroffen - das liegt daran, dass Ragweed sich über den Balkan bis zu uns verbreitet hat und aus Nordamerika eingeschleppt worden ist“, sagt Katharina Bastl vom Pollenwarndienst der Meduni Wien, sie verarbeitet auch steirische Daten für die Pollenflugprognose.

„Heuer haben wir ein besonderes Jahr“

Seit Jahren ist die Ragweed-Belastung in der Steiermark konstant, heuer begann die Pollensaison aber viel früher als im Schnitt: „Wir haben dieses Jahr ein besonderes Jahr. Durch die höheren Temperaturen war es bei der Blüte ganz vieler Pflanzen so, dass es früher begonnen hat. Die gute Nachricht ist, es kann damit auch wieder früher enden - im besten Fall“, so Bastl.

Information hilft

Zusätzlich zur Behandlung der Symptome sollten Allergiker der Belastung so gut es geht ausweichen. Hilfe dabei bietet die stundengenaue Vorhersage des Pollenwarndienstes der MedUni Wien

Heftige Beschwerden

Laut Berechnungen des Pollenwarndienstes leiden eine Million Österreicher an einer Pollenallergie, ein Viertel davon reagiert auch sensibel auf Ragweed. Typische Reaktionen sind eine verstopfte Nase, vermehrtes Niesen, Husten und Augenbrennen: „Das einzige, was noch besonders bei Ragweed ist, dass betroffene Allergiker mit der Haut reagieren können, und gerade, wenn Allergiker motiviert sind und Pflanzen entfernen wollen, im eigenen Garten, was durchaus anzuraten wäre, ist es aber unbedingt erforderlich, dass Handschuhe getragen werden, da bei Kontakt mit bloßer Haut durchaus Reaktionen - bis zu schmerzhaften Quaddeln - entstehen können.“

Seit den 80er-Jahren verbreitet

Die Belastung durch Ragweed kann sich täglich ändern und auch sprunghaft ansteigen. Der ideale Rückzugsort für Allergiker seien die westlichen Bundesländer, so Katharina Bastl, denn dort ist die Ragweed-Belastung am niedrigsten.

In Österreich breitet sich Ragweed seit den 80er-Jahren aus. Die Pflanze gedeiht bis zu einer Seehöhe von 700 Metern. Die Pollen sind winzig und verbreiten sich mit dem Wind, aber auch via landwirtschaftlichen Geräten und Lkws und sogar über Vogelfuttermischungen. Besonders gut gedeiht die Pflanze entlang der Grünstreifen neben Landstraßen und Autobahnen.

Links: