Plabutschgondel: KPÖ will Volksbefragung

Die KPÖ Graz will in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag erreichen, dass es zu dem von der ÖVP-FPÖ-Koalition geplanten Gondelprojekt über den Plabutsch zu einer Volksbefragung kommt.

Die Gondelbahn soll quer über die Ostflanke des Plabutsch nach Norden, dann nach Westen über den Wald zum Gipfel und dann über die Westflanke zum Thalersee führen - mehr dazu in Graz bekommt Seilbahn auf den Plabutsch (6.11.2018).

Der Grazer Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ) kritisierte bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, dass das Projekt in einem Landschaftsschutzgebiet geplant sei: „Das ist ein Rückzugsgebiet für Tiere und Pflanzen und ein Klimaausgleich für die Stadt, der Sinn ist der Erhalt geschlossener Waldgebiete.“ Für die Trasse müssten rund 3.600 Bäume, rund sieben Hektar Wald, gerodet werden, in einem Gebiet, in dem Arten wie Uhu, Wespenbussard, Wendehals, Grünspecht und Sperber nisteten: „Jetzt existiert eine sehr gute Koexistenz von Wanderern, Spaziergängern und Mountainbikern. Wir sind durchaus für eine sanfte Belebung und Attraktivierung, etwa im Bereich des Thalersees und der Gastronomie“, so Krotzer. Befürworter des Gondelprojekts außerhalb des Rathauses müsse man in Gesprächen mit der Lupe suchen, sagte der Grazer Stadtrat.

Privatmann sammelte bereits 2.100 Unterschriften

Ein Gegner der Plabutschgondel ist auch Franz Stiegler-Hameter - der Plabutsch-Anrainer sammelte im letzten Monat rund 2.100 Unterschriften gegen das Projekt. Er sprach bei der Pressekonferenz von einem Schildbürgerstreich, wenn in einem Naherholungsgebiet viele Hektar Bäume gerodet würden. „Wir wollen Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP, Anm.) verdeutlichen, die Menschen wollen das nicht. Ich habe in seinem Büro um einen Termin zur Übergabe (der von ihm gesammelten Unterschriften, Anm.) ersucht, es gab leider keine Rückmeldung“, so Stiegler-Hameter.

Abänderungsantrag im Gemeinderat

KPÖ-Klubobmann Manfred Eber erklärte, Bürgermeister Nagl sei ein großer Freund der Bürgerbeteiligung, „aber wenn es konkret wird, passt es nicht, wie bei der Winterolympia-Bewerbung von Graz“. Deshalb werde man einen Abänderungsantrag zum geplanten Projektbeschluss im Gemeinderat einbringen, dass es erst eine Volksbefragung und dann erst eine Weiterplanung geben sollte. Ob dann die ganze Grazer Bevölkerung oder nur jene der betroffenen Stadtbezirke bzw. die Bewohner der Gemeinde Thal befragt werden sollen, werde man sehen, so KPÖ-Stadträtin Elke Kahr.

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