Masern: 15-Jähriger erster Fall in der Steiermark

In Graz gibt es den ersten Masernfall: Bei einem 15-Jährigen wurden in der Kinderklinik im LKH Graz Masern diagnostiziert. Ob trotz zahlreicher Vorsorgemaßnahmen weitere Personen angesteckt wurden, steht noch nicht fest.

Die Masern zählen zur ansteckendsten Krankheit überhaupt: So gut wie jeder, der mit einem an Masern Erkrankten in Kontakt kommt und nicht geimpft oder immun ist, wird angesteckt - und trotz unzähliger Appelle der Experten steigt die Zahl der Masernfälle in Europa.

Umfassende Maßnahmen wurden eingeleitet

Fast jeder Vierte, der an Masern erkrankt, muss wegen Komplikationen ins Spital - und das ist der Grund, warum man in der Grazer Kinderklinik bei Bekanntwerden des neuen Falles vergangene Woche sofort umfassende Maßnahmen einleitete, so die Vorsitzende des österreichischen Masernkomitees, Andrea Grisold von der Medizinischen Universität Graz: „Wo nachgewiesen wurde, dass der Patient Masern hat, werden alle Kinder, die in diesem Zeitrahmen auf der Kinderklinik waren, kontaktiert."

Schwerwiegende Folgen für ungeborene Kinder

Rund 300 Kontaktpersonen wurden daraufhin über die Landessanitätsdirektion erhoben. Es wurde abgeklärt, wer geimpft ist – wer nicht geimpft war, konnte sich zeitnah impfen lassen.

Besonders schwere gesundheitliche Folgen kann eine Maserninfektion aber auch für ungeborene Kinder von nicht geimpften Müttern haben - deshalb mussten auch hier spezielle Schutzmaßnahmen ergriffen werden, so Grisold: „Unter den Patienten waren auch Schwangere, die sofort untersucht wurden. Eine Schwangere hatte auch keinen Impfschutz, die dann sofort einberufen wurde, um weitere Maßnahmen zu ergreifen.“ Die Betroffene wurde bestmöglich medizinisch versorgt, so Grisold.

Ob es in den nächsten beiden Wochen noch zu zusätzlichen Maserninfektionen kommt, ist noch völlig offen, denn in etwa so lange dauert in diesem Fall die Inkubationszeit.

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