Masern: Drexler für Impfpflicht
Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) sprach sich in der ORF-Pressestunde am Sonntag noch gegen eine Impfpflicht, stattdessen für Aufklärung durch das Gesundheitspersonal aus - mehr dazu in tvthek.ORF.at
„Gewünschte Durchimpfungsrate nicht erreicht“
Deutlicher wurde nun Gesundheitslandesrat Christopher Drexler: Drexler sagte in der TV-Diskussion „IM ZENTRUM“ - mehr dazu in tvthek.ORF.at -, er sei ebenfalls für Information und Aufklärung: Das sei gerade in der Steiermark auch passiert, etwa durch gute Impfkampagnen in den vergangenen Jahren - dennoch habe man die erwünschte Durchimpfungsrate von 95 Prozent noch nicht erreicht.
„Ultima Ratio“
Daher schlägt Drexler nun einen neuen Weg ein: „Ich bin jetzt wirklich dafür, dass man jetzt als Ultima Ratio, als letztes Mittel auch tatsächlich eine Impfpflicht einführt, und nicht, weil mir irgendwer Geld bietet, sondern weil mich sehr viele Eltern anrufen oder mir ein Email schreiben: ‚Ja, wie ist denn das überhaupt möglich, jetzt hab‘ ich gedacht, im Krankenhaus ist mein Kind sicher?’. Das sind die Argumente, weswegen man eine solche Pflicht in Erwägung ziehen sollte und nicht irgendwelche dubiosen wirtschaftlichen Argumente. Hier geht es einfach um den Schutz von kleinen Menschen oder von schwachen Menschen, die sich selbst nicht schützen können und die in dem Fall, wenn es sich um Neugeborene handelt, noch gar nicht geimpft werden können.“
Für Krankenhauspersonal gibt es in der Steiermark bereits eine Impfpflicht, nachdem vor drei Jahren eine Mitarbeiterin der Kinderklinik mit Masern auf die Station kam - mehr dazu in Strengere Impfvorschriften für Spitalspersonal (10.2.2018). In etlichen anderen Ländern rund um Österreich besteht bereits eine Impfpflicht zum Schutz vor Masern, und rein rechtlich würde auch hierzulande einer Impflicht nichts im Wege stehen, sagt der Medizinrechtsexperte Karl Stöger von der Uni Graz - mehr dazu in Masern: „Impfpflicht rein rechtlich möglich“ (31.1.2019).